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zwar selbständige Walsergemeinden waren, auch‘. (ausser
Calfeusen)‘) eigene Gerichte bildeten, aber keine selbst-
ständige ierichtsbarkeit besessen zu haben scheinen.
Walserkolonieen —- jedoch ohne, gemeindliche Selb-
ständigkeit — waren auch zu Vidaz (bei Flims)?), ‚auf
Flix (im Oberhalbstein)?), auf Runcalier (bei. Cur)*),
in Curwalden®), in Seewis®), ‚oberhalb ‚Jenaz”), zu
Vasön, Balfris, Matugg- (im Sarganserland)®), am
Walserberg (oberhalb Azmoos), in Montavun, in
Silberthal;in Galtür, am Tünserberg (im Walgau)’)
und am Trienserberg (im Fürstenthum Lichtenstein) 10)
Abgesehen von dem Schirmgeld oder dem von. den
Lehensgütern zu entrichtenden Zins hatten die freien Walser
gegenüber dem Landesherrn keinerlei Verpflichtungen ausser
der allgemeinen Unterthanenpflicht , besonders derjenigen,
mit «Schild und Speer» oder mit «Schild und Spiess»
(also mit der leichteren Bewaffnung, im Gegensatz zum
Harnisch) Kriegsdienst zu leisten, — jedoch, nach «Walser-
recht », auch diesen, wenigstens auf eigene Kosten des Pflich-
tigen, nur innerhalb der Herrschaftsmarken. !!)
1) Die Calfeuser bildeten zwar eine eigene Gemeinde mit. einem
Ammann als Vorsteher; ‚doch. war. der Herr ‚von Freudenberg ihr
Gerichtsherr und. mussten sie auch.zur gewöhnlichen Gerichtsstätte
zu. Freudenberg erscheinen (Wegelin, Reg. .n. ‚904).
?) Urkunde von 1469 im Archiv Trins.
3) Urkunde von 1545 (bei der Familie Peterelli):
4) Spruch von 1414 (im Archiv Cur).
5) Urkunde von 1441 im Archiv Curwalden.
6) Auf dem Gut Stürfis (s. oben S. 367, Note 3)-
') Spruch von 1394 (im Archiv Jenaz).
®\ Urkunde von 1385 und Spruch von 1489 (Wegelin, Reg. m
290 und 736).
9) Urkunde von 1355 (Bergmann, die freien: Walser, S.. 67)
Richtung von 1408 (Zellweger, Urkunde 1. 2. n. 201).
10) Alte Urbarien, laut Bergmann, die freien Walser, S. 30.
11) Schirmbriefe für die Rheinwalder, Davoser und Safier
von 1277, 1289 und 1592. Auch Pfävers verleiht Güter an freie
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