Volltext: Die currätischen Herrschaften in der Feudalzeit

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zeigen werde, unter den Neu-Montfortern die Landschaft 
Sargans bis in die zweite Hälfte des XillI. Jahrhunderts 
einen Bestandtheil der Grafschaft Werdenberg bildete. Dass, 
nachdem die Grafen aufgehört hatten, abberufbare könig- 
liche Beamte zu sein und die Grafschaften erblich geworden 
waren, letztere nach dem Sitze ihrer Inhaber benannt wur- 
den, war übrigens, wie ich schon anlässlich der Umwand- 
Jung der Grafschaft Argengau in die Grafschaft Bregenz 
und der Grafschaft Linzgau in die Grafschaft Buchhorn 
bemerklich gemacht, allgemeine Uebung geworden. — Der 
Name « Werdenberg » zeigt indess an, dass diese Burg nicht 
rätischen, sondern deutschen Ursprunges ist, folglich wahr- 
scheinlich von den Grafen von Bregenz erbaut wurde, *) ob- 
wohl eine Grafschaft Werdenberg erst unter den Neu- 
«Turnirbuch» einen Grafen Rudolf von Werdenberg sich schon 
an einem Turnir von 938 betheiligen; endlich führt eine unächte 
Augsburger Urkunde von 1031 auch schon einen Grafen Hugo von 
Werdenberg (nebst einem Grafen Joh. von Montfort) als Zeugen auf 
(Eichhorn, ep. Cur. 8. 14). Beachtenswerther ‚ist die Notiz in 
Sprecher, (Pallas R. 8.76) « anno 1130, et sequentibus in Raetia 
magnae auctoritatis erat comes Hugo de Werdenberg, cuius in instru- 
mentis erebra fit mentio.» Das Nämliche berichtet Guler (rät. Gesch. 
S. 128) mit-dem Beifügen, dass dieser Graf von den Montfort ab- 
stammte. Dieser Beisatz lässt aber vermuthen; dass (wie Hr. Prof. 
G. v. Wyss meint) hier ein Schreibfehler in der Jahreszahl (MCXXX 
statt MOCYWX) vorliege, folglich unter diesem Hugo von Werden- 
berg "oder Montfort der um das Jahr 12530 lebende Hugo IL, Stifter 
der Werdenberger Linie, zu verstehen sei. Sollte dies nicht der Fall 
sein, so, könnte jener Hugo nur, der, um die Mitte des XII. Jahr- 
hunderts lebende Pfalzgraf von Tübingen - dieses Namens gewesen 
sein (siehe S. 9 Note 1). 
1) Nach Schläpfer (Schloss und Grafschaft Werdenberg, 5. 21) 
hätte zwischen Werdenberg und Grabs eine Burg Namens « Forti- 
fels oder Montfort» gestanden und wäre diese in der Fehde zwi- 
schen Hugo II. von Werdenberg und Rudolf I. von Montfort-Feld- 
kirch von letzterem im Jahr 1260 zerstört worden. Dass in jener 
Gegend noch in neuerer Zeit Ueberbleibsel einer Burg sichtbar waren,
	        

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