Volltext: Rheintaler Urkunden

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2. Die Here. 
Im Chierlen bei Altftädten wollte eine Bäuerin Butter 
machen; fchon war das Butterfaß fait 2 Stunden in Bewe- 
gung, aber immer fah man noch feine Butter; da mußte der 
Sohn, der vor dem Haufe Reiswellen machte, her; er arbei- 
tete eben fo lange, dıc Mutter aber holte einen Hajelftecken, 
flug damit das Butterfaß und wollte jo die Here, die ihrer 
Meinung nach, hier im Spiele war, züchtigen. Der Sohn 
(achte heimlich dazu und dachte: „Wenn die Mutter wüßte, 
wer den Rahın gefreffen und ftatt deffen Waffer in die Milch 
gefchüttet, würde fie mid) und nicht dag Butterfaß fhlagen“. 
3. Gefghwollene Bruft, 
Gin alter Altitädtner (Gjhwend) hat mir erzählt: „So 
oft ich in meinem Haufe eine Kindbette Hatte, fam in den 
eriten 1% Tagen ein altes Weib, das ung jonft nie befuchte, 
und wollte etwas entlchnen, Salz, Srüfch 2. Allemal wurde 
dann das Kind gefhwollen auf der Bruft, und es floß Milch. 
Später legte ich unter das Kiffen des Kindes 2 Meffer, freuz- 
weig über einander, die Schneiden gegen einander; von da 
an ließ uns die Hexe in Ruhe.“ 
4, Die Drachen, 
Bei Rüti im FTobelbach giebt c& Drachen; einer davon 
erichefnt dann und wann in Menfchengeftalt und ermahnt die 
Leute, bei großem Wafjer nicht im erften Strome zu rühren, 
Als der Tobelbah einmal jehr groß war, rührte ein Rütner
	        

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