Volltext: Thome Lirers von Ranckweil Alte Schwäbische Geschichten samt Chronick eines ungenandten Authoris von Päpsten/teutschen Kaysern und Königen ... biss aufs jahr 1462

undeutlich, Daß gemeloter Herr bon Werdenberg eben der jenige Albertus ober 
Albrecht gewefen, welchen Lirer als Knecht auf feiner Ritterfchafft auffer (andes 
hedienet, die Reyß nacher Portugall mit ihme UT , und dafige Königs 
tochter Elia entführen heiffen , Diefes aber um das Yahr 920. zu welcher Zeit 
Graf Albrecht Borirte, Selchen fe woraus natürlicher weife folget , daß 
Airer De erft im XIL fondern fchon im Xten jahrhundert gelebet , und‘ die 
Schwäbifche Sefhichten nur biß dahin aufgezeichnet habe, herentgegen die neues 
re Sefchichten und Jependen entroeer theils von Ddemjenigen , welcher das Lires 
rifche MSCzr tefte ipfo Chronica anno 1133. Das erfte mahl abgefchrieben , oder 
welches am swahrfcheinlichften zu feyn feheunet, von dem erfimahligen Herauss 
geber felbften compiliret , und Lean der angehängten Chronick eingefchaltet 1w0r4 
den feyen , indeme der zroar altfränckifche ftylus durchaus , vom Anfang bif zum 
Ende gleich, doch aber mit der Schreibart weder des X. noch des XIlten Seculi 
übereinfomt , und daher allerdings zuglauben , daß das im {ateinikh- oder alts 
teutfcher Sprach verfaßte MSCr entweders der decopift oder vielmehr derjenige, 
welcher die neuere CD eingefchoben und den. libellum ediref , nach feiner 
Damahligen Mundzund Schreib Art eingerichtet habe. Dann AEgid. Tfchudi 
fchreibt in feinem teutfchen Libello de Rhzria Alpina (davon hinnach ein mehs 
‚, Fers) Carolus M. habe sum erflen die teutfche Sprach in Sateinifchen Buchftas 
5 ben und die teutfche Schreibung in übung gebracht , nicht aber zu verfiegelten 
„» Brfunden , fondern allein büchle , tymen und anders zufchreiben, fo einer mit 
» fin felbs gefchefft hat, biß man erft ohngefehr ums jahr 1200. angefangen ; et# 
» lich nofmendig hendel in tütfcher fprach such zu verbriefen. Es mwill.auch faft 
Das Anfehen haben, als eb Ddiefer Author aus der Sdblehen MNReichsftadt 
mundt gewefen fene, weil er derfelben gleich im Anfang der Chronick an emem 
fo gar affeCirtzund unfehickflichen Drth gedencket , daß fie von alten Römifchen 
König $u dem erften geftifftet und gefreyet worden feye. Wietrvohl Felix Fabri 
in Hift. Suev. Cap. XXI. in_hinnach beyfücgendem Appendice den Brfprung 
gemelDdter Stadt gang anderft erzehlet, 
AWann aber auch die Frage ift de fide & authöritate Lireri, ob und in 
mie weit fomwohl feinen als der andern eingemifchten SGefchichten und Ersehlungen 
glauben beyzumeffen? fo mag wohl überhaubts Ariftophanicum illud A%a0V AnpEıSs 
auf denfelben appliciref werden , und finden fich dahero auch viele Don neuern und 
Ältern Hiftoricis , twelche diefe Sefchichte vor kauter Gedicht und Fabekverck hal: 
ten, die allein dem Adel in Schwaben zu hofieren , wie {ich ins-befondere Stum- 
pfius ausdruckt , erfonnen feyen, als da feind: Felix Fabri (welcher fehon im 
Wahr 1486. im Dominicaner - dder Prediger- Safer zu Bim Mönch gewefen, 
und erft An. 1502, geftorben ift; vid. Herrn Hoffraths und Prof. Heberlin zu 
Helmftätt Dil Hift. fißkens vitam, itinera & feripta di&i Fabri, inThef. rer. 
Suevic. Volum. IV. Diff. XV. $. 8. pag. 186. feine hiftoriam Suevorum aber 
2. Sahr hinnach, als dag Lirerifhe Chronict -büchlein das erftemahl Dal 
; eraugs
	        

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