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£Luh (2842. m), "alle 4 7 die grossartigsten Aussichtspunkte
des: Landes.
Vorarlberg und Liechtenstein geniessen beide den Segen
einer: konstitutionellen Verfassung. ; Auch besitzt das erstere
in dem zu Bregenz tagenden, aus 21 Mitgliedern bestehenden
Landtage .den geeigneten Ausdruck hierfür.
Die Bodenbeschaffenheit und ‚das mit dieser. eng zu-
sammenhängende Klima bedingen als Hauptbeschäftigung
der Bewohner Alpenwirtschaft, Viehzucht, Feld-, Obst- und
Weinbau. Den Gewerbefleiss anlangend, finden wir in der
Hauptsache Baumwollenspinnerei und Weberei, sowie damit
zusammenhängend auch Färberei, Druckerei und Stickerei, und
geit neuestem hedeutende Seiden- und Lederfabriken, sowie in
Bludenz. und ‘Dornbirn renommierte Dampfbrauereien. Ferner
werden Holzwaren, namentlich ganze Wobnhäuser, gefertigt,
deren Versandt zu Wasser durch‘ den See leicht vermittelt
wird, da die Wasserfracht infolge‘ ihrer niedrigen Frachtsätze
diese‘ Industrie sehr begünstigt. Ebenso wird Schiffsbau
und Papierfabrikation betrieben, was ‘die reichen Holzbe-
stände der Alpen ermöglichen. Freilich sieht sich der nicht
besitzende Teil der Bevölkerung wohl auch genötigt, hie und
da den Wanderstab zu ergreifen, und gleich den Bewohnern
anderer Gebirge während des Sommers nach anderer Arbeit
Umschau’ zu’ halten. Die Vorarlberger ‘gehen meist als
Maurer, Krautschneider, Seusenhändler, und Arbeiter nach
der Schweiz. und nach Frankreich, und wandern insbesondere
letztere auch bis. nach Russland. Doch fehlt es ‚im grossen
und ‚ganzen:dem Lande keineswegs an wirtschaftlichem Ver-
mögen und produktiver Kraft, welche beide in neuerer Zeit
durch ‚die zahlreichen „das schwäbische Meer“ umgürtenden
Schienenwege und ‚die gesteigerte Segel- und Dampfschiff-
fahrt-nicht wenig‘ Nutzen ziehen, Nicht uninteressant‘ ist
auch‘ die Geschichte des so herrlichen Landes, welcher der
nächste: Abschnitt ‚gerecht zu: werden sucht;
| Geschichtliches.
Wer die ersten Bewohner dieser Berge waren, wird wohl nie mit voller
Sicherheit festgestellt werden können Ebensowenig, ob die neuerdings‘ im
Genfer, Züricher und namentlich im‘ Bodensee‘ vorgefundenen Pfahlbanten
keltischen oder älteren Ursprungs. sind. Jene: Ureinwohner mögen dier
selben sowohl.zum Schutze gegen die Bestien des Hochgebirges,, Bären,
Wölfe und ‘dergleichen, als auch gegen'sonstige Feinde unter ihren Nach-
barn errichtet und ‘bewohnt haben. — Fand man- doch bei den Indianern