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röhren, Scherben von aretinischen Gefässen, ein Stück eines Glasbechers und eine Silbermünze zum
Vorschein. Auf der‘ anderen Seite der Strasse sind die Ruinen durch eine Erhöhung des Bodens
bezeichnet. In früheren Jahren wurden hier die Grundmauern eines Hauses und innerhalb. desselben
ein‘ 18‘ langer und 16‘ breiter mit Backsteinen ausgelegter Raum aufgedeckt.
Diese isolierte Ansiedelung gehört unzweifelhaft in die Classe der Villen.
Urdorf, Die Benennung »Heidenkeller« trägt ein mehrere Jucharten grosses Stück Land auf der
Abdachung eines Ausläufers des untern Albis, nordöstlich von Urdorf.. Bruchstücke von Dachziegeln
und Heizröhren, die in grosser Menge auf diesem mit Weinreben bepflanzten Abhänge zerstreut liegen,
bezeichnen die Ueberreste einer römischen Ansiedelung: (das Urdorf), welche nur schwach mit Erdreich
bedeckt ist. Obgleich behufs näherer Kenntniss der Niederlassung noch keine Ausgrabung stattgefunden
hat, so ergibt sich doch aus der Natur des beim Einsenken von Weinstöcken blossgelegten und theil-
weise ausgebrochenen Gemäuers, dass hier eine Gruppe Häuser stand, von denen ein Paar mit wohl-
eingerichteten Wohnzimmern ausgestattet waren. Den Namen Heidenkeller hat diese Localität von den
hier früher vorhandenen Hypokausten erhalten. Die Fundgegenstände bestehen wie in andern Römer-
stätten in den oben genannten Gegenständen sammt Geräthschaften aus Erz und Eisen, Münzen.
Scherben ’aretinischer Gefässe und Bruchstücken von Amphoren und verschiedenartigem Thongeschirr.
Uster, _ Hottinger (Helv. Kirchengeschichte I. 50) erzählt: »Als man zu Uster im Zürichgebiet
Ao. 1694 ein Fundament gegraben zu einer Scheuer, ward angetroffen ein Mercurius 6’ hoch, am
Gewicht 12 Unzen 4 Quintlein. Er wär so rostig, dass man ihn nicht erkennt, bis er im Feuer
geglüht wurd. Er hat das äusserste der linken Hand verloren. Es gibt aber die Postur mit, dass
er seinen Caduceum oder Stab nid sich gehalten, welchen er aber verlohren etc. Dieses Bildnuss
des Mercurii steht diessmal in der Kunstkammer der Burgerbibliothek zu Zürich.« Gegenwärtig
befindet es sich in der Sammlung der antiquarischen Gesellschaft. (Siehe die Abbildung desselben auf
Taf V. Fis. 22.)
Nach Bluntschli’s Memorabilia Tigurina Seite 10 sind zu Uster Aschenkrüge gefunden worden.
Veltheim, In den 30ger Jahren wurde auf der Nordseite des Kirchhofes dieses durch seine
anmuthige Lage und seinen vorzüglichen Weinbau wohlbekannten Dorfes eine Grabung vorgenommen
und in der Tiefe von etwa 7’ ein Theil einer römischen Mauer und ein Estrichboden aufgedeckt, bei
welchem Fragmente römischer Dachziegel zum Vorschein kamen.
Volketswil, Auf einer Anhöhe unmittelbar hinter dem Kirchhügel, nach Kindhausen zu, liegen
Bruchstücke von römischen Dachziegeln und unter dem Boden die Mauern von Wohnungen. Der
Kigenthümer des Grundstückes hat eine Münze von Constantius Chlorus gefunden. Der Ort ist nie
untersucht worden.
Weiach, Der sogenannte »Heidenbuck« auf der Ebene zwischen diesem Dorfe und dem Rhein
soll römisches Gemäuer enthalten. I
Weiningen, Hier trägt ein Stück Land seit Alters her den Namen »Steinmüre«, welcher auf das
Vorhandensein römischen Gemäuers mit aller Bestimmtheit hinweist. Der Ort ist noch nicht unter-
sucht worden.