Volltext: Statistik der Römischen Ansiedelungen in der Ostschweiz

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Kirche, wo nach J.J. Hottingers Kirchengeschichte (Zugabe Blatt 6) »am Ende des 16. Jahrhunderts 
bei Veränderung eines Beinhauses viele heidnische Krüglein, Bildnisse und Münzen etc. gefunden, 
das weitere Nachsuchen aber yon der Regierung verboten worden«: 
In einem von Pfarrer J. W. Simmler ‚der Regierung betreffend die Kirche von Schlieren ein- 
gesandten Memorial heisst es, dass das Herausheben des alten von einem Götzenhäusli herrührenden 
Gemäuers im dasigen Kirchhofe, bei welchem Anlasse die oben genannten Dinge gefunden wurden, 
grosse Mühe verursacht habe. Breitingers Antiqg. 5. 10. 
Der zweite Punkt, wo römische Alterthümer gefunden werden, ist die Umgebung der Mühle. 
Diese steht etwa 60 Fuss über der Thalsohle, am Abhange desselben Berges, an dessen Fuss der 
Loogarten bei Altstätten und der Heidenkeller bei Urdorf liegt, in gleicher Entfernung von diesen 
beiden Stationen. Wenige Schritte südlich von der zur Mühle gehörigen Scheune wurde im Jahr 1860 
ein von grossen Tufsteinbrocken eingefasstes Grab und darin ein gagatener Armring gefunden. Neben 
diesem Grabe stiess man bei Abebnung des Terrains auf den Schutt eines römischen Gebäudes, in 
welchem grosse Haufen zugehauener Tufsteinstücke, Dachziegel, Bruchstücke von Amphoren, Wasser- 
krügen, Tellern und anderer Thonwaare vorkamen. Die Umgebung ist reich an Quellen. 
Schöfflisdorf, Die römische Ansiedelung, welche den ohne Zweifel aus Heidenmürli entstandenen 
Namen »Heinimürler« trägt, liegt circa 30 Meter über der‘ Thalebene auf einem gegenwärtig fast 
ganz mit Reben bepflanzten Absatze der Südseite des Eggberges, fast gerade gegenüber der auf der 
andern Seite des Thales sich ausbreitenden grossen Zelg zu Schleinikon. (Siehe diesen Artikel.) Der 
Abhang, in welchem Dachziegel- und Heizröhrenstücke sich zeigen, hat einen Umfang von 20—25 
Jucharten. In diesem Raume findet man an mehreren Punkten Gemäuer von solcher Festigkeit, dass 
das Ausbrechen desselben mit grosser Mühe verbunden ist. Im Juli 1857 machte mich hier mein 
Freund, Herr Dr. Weidmann in Niederweningen, auf einen eingestürzten Hypokaust aufmerksam. 
Das Material, aus welchem die Mauern aufgeführt sind, ist Tufstein, Jurakalkstein und Gerölle. 
Unter dem Schutte der Häuser kommen Dachziegel mit den Stempeln der XXI und XI Legion vor. 
Oberhalb der Reben‘ wurde vor einigen Jahren eine Wasserleitung aufgedeckt, welche aus Dachziegeln 
mit Wänden und Bedeckung von kleinen Schieferplatten construirt war. Eine andere, aber aus 
gebrannten Röhren bestehende Wasserleitung läuft in schiefer Richtung vom Berge herab und bei den 
äussersten Häusern westlich vom Dorfe unter der römischen und jetzigen Strasse durch. Ihr Ende 
ist nicht ausgemittelt, und man weiss nicht, wo die Häuser standen, deren Bewohner sie mit Trink- 
wasser versah. 
Der Umfang dieser ausgedehnten Ansiedelung, ihre Lage, die Anordnung der Gebäulichkeiten und 
die Stärke der Mauern bestätigen die Annahme, dass Schöfflisdorf, wie Buchs, mit dessen Anlage es 
grosse Aehnlichkeit hat, ursprünglich für militärische Zwecke gegründet worden sei und erst in späterer 
Zeit eine landwirthschaftliche Bestimmung erhalten habe. 
Buchs, Dällikon, Schleinikon und Schöfflisdorf liegen sämmtlich etwa 4 Stunden von Windisch. 
Seeh (früher Seew und Seewen). Die Ansiedelung von Seeb liegt an der römischen Strasse, die 
von Zürich nach dem Rhein und in’s römische Zehentland hinüberführt, auf einem schmalen, ziemlich 
von Süd nach Nord laufenden und dann sich nach West umbiegenden Hügel von fruchtbarem Wiesen- 
erund und Ackerfeld umgeben. Die tiefste Stelle des Geländes, das den sonderbaren Namen »Kurz
	        

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