Volltext: Bericht und Gutachten über Ausführung eines Binnenkanals im Fürstentum Liechtenstein

als auch eine Variante für die tiefere Lage der KRheinsohle 
angedeutet. Bei der Ausführung wird man sich einerseits 
an die zu jener Zeit vorhandene Höhenlage der Flusssohle 
halten und anderseits aber die fragliche Kanalstrecke so an- 
legen, dass ein Anschmiegen an eine tiefere Lage leicht thun- 
lich ist, d. h. es ist ratsam, dem Kanal von Anfang an die 
entsprechende Breite zu geben. 
Um die ganze Thalebene gründlich zu entsumpfen, wenig- 
stens die Möglichkeit hiezu zu schaffen, wurde die Kanalsohle 
entsprechend tief gelegt. Sie fällt 3—5 m. unter das Terrain 
und verlauft mit demselben mehr oder weniger parallel. Der 
vertikale Abstand der Kanalsohle von der abgeglichenen 
Rheinsohle schwankt zwischen 0 und 5 m., beträgt im Mittel 
ca. 4 m. Unter dem Hochwasser vom 29./30. August 1890 
kommt die Kanalsohle 8—10 m. zu liegen. Das Längen- 
profil des Kanals weist vier Gefällsbrüche auf, so dass der 
ganze Kanal in fünf Strecken mit verschiedenen Gefällen zer- 
fällt. Dieselben varieren zwischen 0,46 und 3,7 %/9o und finden 
sich auf der Zeichnung eingeschrieben. Die Gefällsyerhältnisse 
sind für die Anlage des Kanals ausserordentlich günstig und 
beträgt das gesammte absolute Gefäll zwischen dem Ursprung 
und der Mündung in den Rhein 51,25 m. oder im Dursch- 
schnitt 1,78 9/00. Bei Vertiefung des Flussbettes an der 
Mündungsstelle gestaltet sich dasselbe noch günstiger. 
Von grosser Wichtigkeit für die Berichterstattung ist 
die Kenntnis der abzuführenden maximalen Wassermenge und 
zwar nicht nur im gesammten, sondern auch derjenigen für 
jedes einzelne Einzugsgebiet, bezw. die betreffenden Kanal- 
strecken. Dieses Abflussquantum wird bedingt: 
1. durch die atmosphär. Niederschläge, 
2. durch die Versickerung und 
3. die Durchsickerung vom Rheine her. 
Die Verdunstung fällt bei Hochwassern, um die es sich 
hier handelt, nicht in Betracht. 
Die Intensität der Niederschläge wird ungefähr gleich 
wie im anstossenden Schweizergebiet sein, wo sie infolge regel- 
mässiger Beobachtung einer grössern Anzahl Pluvivmeter
	        

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