Volltext: Bericht und Gutachten über Ausführung eines Binnenkanals im Fürstentum Liechtenstein

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eine Gerade. Hier wäre es nicht thunlich, den Kanal in der 
Mitte der weiten Thalfläche zu platzieren. Wie schon ange- 
deutet, muss das Trace bei Bendern mit der bestehenden Kanal- 
strecke zusammenfallen, wird rheinseits der Gampriner-Mühle 
durchgezogen, schneidet die Landstrasse Bendern-Ruggell mehr- 
mals, wendet sich östlich, geht mitten durch das Dorf Ruggell, 
bei der neuen Kirche vorbei, von dort in nahezu gerader 
Richtung Bangs und der bestehenden Mündung in den Rhein 
zu. Gebäude werden wenig betroffen, wahrscheinlich ist nur 
eine Scheune unterhalb der Ruggeller Kirche zu beseitigen. 
Voraussichtlich ist auch der Durchlass im Damm der k. k. 
Staatsbahn zu erweitern. Mancherorts sind Strassen und Wege 
zu verlegen. Viele, die in der Nähe des Kanals sich befinden, 
werden überflüssig. Ich setze nämlich voraus, es werde auf 
jeder Seite des Kanals ein Parallelweg erstellt, wie solches 
längs des Werdenberger und des Rheinthalischen Binnenkanals, 
sowie des Zapfenbach-Krummensee-Kanals auf Schweizerseite 
der Fall ist. Eine solche Wegsame ist nothwendig, einerseits 
in Rücksicht auf den Unterhalt des Werkes, anderseits im 
Interesse der Landwirthschaft und auch, um von den ver- 
schiedenen, dermalen die Thalfläche querenden Strassen auf 
die zu erstellenden Brücken und über den Kanal zu gelangen. 
Auf Schweizerseite werden solche Parallelwege meistens 5 m. 
breit angelegt, was bis anhin nicht als zu viel befunden wurde. 
Bevor ich diesen Abschnitt, das Trace des zu erstellenden 
Kanals betreffend, schliesse, muss betont werden, dass, wie 
übrigens aus dem Auftrag hervorgeht, vorerst nur ein Haupt- 
kanal in Aussicht genommen ist. Mit der Zeit werden wahr- 
scheinlich noch Seitenkanäle notwendig, sofern nämlich die 
ganze Thalebene trocken gelegt werden soll. Jetzt schon die- 
selben in das Projekt hereinziehen, erschiene nicht zweck- 
mässig, denn infolge Ausführung des Hauptkanales wird eine 
grosse Fläche Boden kulturfähig. Erst wenn es das Bedürfnis 
erheischt, dürfte es als angezeigt erachtet werden, durch Her- 
stellung von Seitenkanälen, Gräben ete. eine weitere Ent- 
sumpfung vorzunehmen. Würde die erste Anlage gleich zu 
weit ausgedehnt und zu grossartig, so könnte die Kultivierung,
	        

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