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Die Flüsse des Landes sind bald gezählt. Erwähnung
verdient fast nur der Rhein, der hier in gerader Richtung von
Süden nach Norden fließt. Er entspringt im Kanton Grau-
bünden aus drei Quellen, welche den Vorder-, Mittel- und
Hinterrhein bilden. Der erste entspringt am Badus, der zweite
am Lukmanier; beide vereinigen sich bei Disentis und nehmen
im weiteren Laufe bei Reichenau den vom Rheinwaldgletscher
vder Vogel8berg kommenden Hinterrhein auf. Darauf betritt
der Fluß bei Balzers am Ellberg das Fürstentum Liechten-
stein und bildet von da an bis Bangs die westliche Grenz-
scheide gegen die Schweiz. Die Landesgrenze liegt in der
Mitte des Flußbettes. Gewaltige Wuhre schüßen das Thal
gegen die verheerenden Ausbrüche des oft hochgehenden
Stromes. Das zweite Flüßchen ist der Saminabac<h im Thale
gleichen Namens, welcher ebenfalls von Süden nach Norden
fließt und bei Frastanz in die JU mündet. Kaum nennenswert
ist die Esche, welche von Mauren gegen Bendern träge hin-
schleicht.
Hingegen ist das ganze Flachland von einem ausge-
breiteten, wohlangelegten Nee von Entwässerungs-Kanälen
durchzogen, welche das durch den Rhein- und Bergdruct ver-
sjumpft gewesene Tiefland der Kultur wieder zurückgewonnen
haben.
Klima und Paturprodukte.
Das Klima des Landes mit Ausnahme jenes des Alpen-
gebietes ist im allgemeinen wie im ganzen übrigen Rheinthal ein
mildes, gemäßigtes und troß der häufig undsehr rasch eintretenden
Witterung3wechsel ein gesundes, daher die Bewohner im all-
gemeinen auch ein hohes Alter erreichen.