<< 74. --.--
an, die dich gegen ihn einnehmen könnten, iH weiß, daß man
dur< dich einen Wechsel im Ministerium durchsetzen will;
vertraue nicht den Einflüsterungen, die man zu diesem Zwecke
machen wird; achte in ihm den Willen deines Mannes, höre
Niemanden an, weder auf seine Rehnung, noh über die
Geschäfte der Regierung ."
Maria Theresia hat jeder ihrer Töchter, welche in die
Fremde ging, eine besondere Zustruction mitgegeben; aber
mit |Ausnahme Marie Christinens hat sich keine derselben
darnach gehalten, auh Marie Amalie niht. Sie war kaum
in Barma angekommen, als sie anfing, sich gegen Tillot und
die alten strengen Hofsitten zu kehren. Da sie gehört hatte,
man müsse, um gut zu regieren, vor allem die Menschen
kennen, ließ sie alle Welt zu Hofe kommen. 3hr Mann,
statt sie zu leiten, that nur ihren Willen; ja er begann seine
Ordonnanzen gewöhnlich mit den Worten: „Wir wollen, meine
Frau und ich.“ Und wenn er etwas unterzeichnet hatte,
worüber sich seine Minister beschwerten, schob er alle Schuld
auf seine Frau. Es kam so weit, daß die Könige von Frank-
rei< und Spanien Gesandte als Vormünder schi>ten, welche
im Einverständnisse mit Tillot die Regierung leiteten *).
Am meisten Aufsehen machte die Verlobung der Erz-
herzogin Marie Antoinette mit dem Dauphin von Frankreich.
Der Gedanke an eine Familienverbindung zwischen den fran-
zösis<en Bourbonen und dem Hause Oesterreich war von
dem Minister Choiseul au8gegangen, welcher damit dem po-
litischen Bündnisse der katholischen Mächte einen festen Halt
!') Arneth und Geffroy. Marie Antoinette, 1. Xxx.
23.96. 0.. €; 1 XXC