beigegeben; dieser kanute die ungarischen Verhältnisse genau
und leistete dem Herzog und der Regierung große Dienste.
Die Hochzeit war wegen der Trauer noc< auf 3 Monate
verschoben worden und der Herzog kam wieder nach Wien.
Am *'. April wurde die Verlobung gefeiert und am 8. April
in Schlophof tie Trauung vollzogen. Die jungen Eheleute
zogen dann in die neue Heimat ein, in das an der Donau
gelegene Königsschloß zu Preßburg, welches die Kaiserin hatte
umbauen und prächtig einrichten lassen. Wie an einem an-
deren Orte erzählt wurde, lebten sie hier jahrelang in Glü>
und Frieden "
Kurz nachher, am 23. April 1766, wurde bei Hofe
eine neue Verlobung gefeiert, jene des dritten Sohnes der
Kaiserin, des Erzherzogs Ferdinand mit der Herzogin Maria
Beatrix von Modena, an die man früher für Kaiser Joseph
gedacht hatte. Sie war 16, Erzherzog Ferdinand erst 12
Jahre alt und Cleonore Liechtenstein schrieb: „Der kleine
junge Gemal glaubte wahrscheinlih, man bringe ihm die
GlüFwünsche dar, weil ex aus der Kinderstube getreten; aber
er war schön und zufrieden wie ein König; ich wünsche ihm
dasselbe Gesicht, dieselbe Laune am Hochzeitstag, seine Frau
wird zufrieden sein.“ Erst 1771 wurde die Heirat voll-
zogen.
Die Fürstin Liechtenstein hatte der Hochzeit des Herzogs
Albert in Schloßhof nicht beigewohnt, wohl aber sah sie das
zärtlihe Paar wenige Wochen nachher in Laxenburg, wo
ihnen die Kaiserin das Daun'she Gartenhaus als Wohnsitz
angewiesen hatte. Eleonore war der Erzherzogin Marie
1) Marie Christine, 1., 45.