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an ihrem Garten wurde ihr vergällt, als sich vor demselben
einige Neubauten erhoben und die Aussicht verde>ten. Sie
verkaufte ihn 1806 und verbrachte ihre Sommer in irgend
einem Landhause in der Umgegend Wiens. Zm August 1807
kam sie nach Eisgrub, wo die ganze Familie Liechtenstein ver-
sammelt war: Fürst Johannes mit Frau und Kindern, seine
Mutter, die Fürstin Nani und Moritz mitseiner Frau. Eleonore
und die Franzin kamen sich unter der jungen Welt wie zwei
Patriar<enfrauen vor. Wie wohl wurde es Eleonore, wenn
sie aus ihrem Fenster in den Garten blickte, wo die Aeltern
shwäßhten und die Kinder spielten. Damals waren die Wasser-
fahrten auf den Seen scr beliebt, und in schönen Mond-
nächten fuhren Herren und Frauen in Barken weit hinaus.
Eines Tages führte man sie zum türkischen Minaret, welches
dem Fürsten Aloys 150.000 fl. gekostet hatte. Zohannes
Liechtenstein war ein angenehmer Hausherr und seine Frau
unterhielt, wenn ihr die Kinder Zeit ließen, ihre Gäste in
der liebenSwürdigsten Weise. Von Eis8grub fuhr Eleonore nach
Krumau, wo die Fürstin Nani eine geordnete Wirthschaft
führte, dann nach Fris<au und am 20. August in ihr altes
Meseritsch, „das sich nicht verändert hat". Am 12. Sep-
tember war sie wieder in Wien. Im Sommer 1808 ge-
brauchte sie die Bäder in Meidling, welches damals noch
zwischen Gärten und Feldern verste>t lag. Oftmals ging sie
allein in dem Garten von Schönbrunn spazieren und er-
innerte sich dabei ihrer jungen Jahre, der Zeit Maria Theresia's
und Josephs. Sie besuchte die Capelle in Schönbrunn, wo
sie seit zwanzig Jahren nicht gewesen, die Ruine, den Obelisk ;
„Alles i* interessant, berührt mic< aver s<merzuch", schrieb
sie ihrer Tochter. Die alte Chanclos, die Metternich und