Volltext: Fürstin Eleonore Liechtenstein

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ihr ein Glü> und eine Freude, wenn sie auf dieser Fahrt 
ihre jüngeren Söhne um sich hatte. Die Andacht beim wun- 
derthätigen Marienbilde erquickte ihr Gemüth, die frische 
Bergluft ihren Körper. Den Sommer über verweilte sie in 
ihrem Gartenhause und verließ dasselbe nur, wenn sie ihre 
Freundin in Weidlingau oder die Witwe Franz Liechtenstein 
in Hütteldortf, wo sich diese angesiedelt hatte, besuchte. Allen 
aber blieb Dornbach und sein reizendes Schloß ein Ort der 
Freude und der Erinnerung. Jedes Zahr konnte Las8cy seinen 
Gästen etwas Neues zeigen. „Wenn ich glülich sein will, 
fahre ich nach Dornbach“ , sagte eine der Frauen. Nicht 
selten wurden sie dort von fremden Gesandten und Hofherren 
überrascht. Eines Tages hatte Las8cy/ eine große Gesellschaft 
bei sich : die fünf Frauen, Fürst und Fürstin Starhemberg, 
die Fürstin Dietrichstein, Graf Rosenberg, den Commandeur 
Graf Zinzendorf u. a. Nach Tische wurde l'Hombre ge- 
spielt und gegen Abend gingen alle den schattigen Steig zum 
Holländer»örfel hinauf. Auf dem Wege hörten sie, daß der 
Kaiser oben sei; La8cy ritt sogleich voraus und die Damen 
begegneten dem jungen Kaiser, als er mit seinem Bruder, 
dem jungen Palatin, und Lamberti herabkam. Lascy erzählte 
ihnen später, daß Lafayette mit zwei Generalen und zwanzig 
Officieren, als sie sich nach Holland retten wollten, von den 
Oesterreichern gefangen worden seien *). 
Winter und Sommer hatte Eleonore ihren bekannten 
Kreis von Herren und Frauen um sich; die meisten waren 
Freunde aus alter Zeit, aber es waren auch neue Personen 
hinzugetreten. Die französische Revolution und die Eroberung 
1) Eleonore an Josephine, 31. August 1792.
	        

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