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Meseritsch zurück '). Die junge Gräfin war die zweite Tochter
des Grafen Anton Khevenhüller, welcher seit 1782 das Amt
eines Gouverneurs in den innerösterreichis<en Ländern be-
kleidete und in Graz lebte. Die Mutter war schon seit 1777
todt , ein Sohn war Gubernialrath, eine Tochter seit 1786
mit dem Grafen Rosenberg vermält, eine andere Tochter
noh zu Hause. Die Gräfin Zihy war eine geborne Kheven-
hüller , eine Cousine der Braut, seit 1758 mit Graf Karl
Zichy vermält und hieß in der Gesellschaft die „Königin von
Ungarn“ , weil ihr Mann die Josephinischen Reformen in
Ungarn durchgeführt hatte. Die junge Gräfin Anna Kheven-
hüller schrieb der Fürstin Eleonore in einem herzlichen Briefe,
daß ihr Ehrgeiz nur darin bestehe, ihr zu gefallen ; auch ihr
Vater hatte geschrieben und Eleonore antwortete ihm; seine
Tochter würde an ihr immer eine wahre Mutter finden, aber
Karl habe ein weiches Herz und sei nicht reich; die jungen
Leute müßten trachten, Ordnung in ihre Geschäfte zu bringen.
Im Zänner 1790 war die Hochzeit in Wien und am 23. Oc-
tober 1790 brachte die junge Frau einen Sohn zur Welt,
der nac< dem Vater und Großvater wieder Karl genannt
wurde. Eleonore hatte über ihre Schwiegertochter niemals
zu klagen, denn die Fürstin „Nani“, eine schöne, anmuthige,
in jeder Beziehung ausgezeichnete Frau, wurde noch der Lieb-
ling der Mutter und war no< im hohen Alter in Wien all-
gemein wegen ihrer Güte, ihrer Humanität und ihres stillen
Wirkens verehrt.
Als Eleonore am 12, September von ihrer Sommer-
reise naß Wien zurüfehrte, besuchte sie den kranken Kaiser
1) Eleonore an Josephine, Meserits< 22. Angust 1789.