Volltext: Fürstin Eleonore Liechtenstein

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vierhundert Personen dem Diner zu. Die meisten waren 
aus der Hefe des Volkes , barfüßig, s<mutßig und stinkend. 
I3<h hatte Abends Kopfweh davon. Die Kinder fuhren in 
einer Kalesche aus und der Kaiser hat viel Güte für sie.“ 
11. Zuni: „Uebermorgen verlassen wir diesen Ort des Ver- 
gnügens, dieses irdische Paradies ; ih muß noch die Klagen 
und Seufzer aller männlichen und weiblichen Höflinge hören, 
welche das wiederkäuen. Das Schlimmste ist, daß der Kaiser 
Geschma> daran findet und uns alle für das nächste Zahr 
einlud, wenn er nicht na<m Cherson geht. Er wird morgen 
noc< die ganze Gesellschaft zu dem Pavillon führen, den er 
im Lagerhölzel bauen ließ.“ Wien, 13. Zuni: „I< bin froh, 
Laxenburg verlassen zu haben ; es ist sonderbar, beinahe lächer- 
lich, daß mir dieser Ort so mißfällt. Aber es ist nun ein- 
mal so und schon seit 23 Jahren, seit ich das erstemal dort 
war. Der Kaiser hat Szekely pardonnirt und ihm 100 Du- 
katen geschenft, nur muß er Wien meiden. Eine infame 
Brocure ist gegen den Kaiser erschienen; das ist die Frucht 
unserer Preßfreiheit. Die Censur, statt die Brochure zu ver- 
nichten , schi>t sie dem Kaiser und dieser gestattet die Aus- 
gabe.“ Auch der Kaiser hatte Laxenburg verlassen, besah 
das Lager bei Minkendorf und reiste dann nach Siebenbürgen. 
Die ganze Hofgesellschaft zerstreute sich, die meisten gingen 
nach Eisenstadt, wo der Fürst Eßterhazy Feste gab; die 
Fürstin Eleonore reiste mit ihren Kindern nach Krumau, 
später nach Altenburg an der ungarischen Grenze, wo ihr 
Mann die Bäder gebrauchte. Als sie nac< Wien zurü- 
kehrten, fanden sie den Kaiser wieder krankhaft aussehend 
und sehr gealtert.
	        

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