-=- 183 --
Im November 1781 fam der Großfürst Paul mit
seiner Gemalin nag Wien und traf hier mit der herzogli-
<en Familie von Würtemberg-Mömpelgard zusammen. Die
Hofzeitung verstieg sich damals zu den Versen: „Die Freude
Wiens ist unbegrenzt, = seit uns das Glü> zu Theil ge-
worden, =- daß selbst der große Stern aus Norden -- in
voller Majestät in unsern Mauern glänzt *.“ Am 25. No-
vember wurde ein glänzendes Fest in Schönbrunn gegeben.
Mozart hatte gehofft, seine Oper „Idomeneo zur Auffüh-
rung zu bringen, aber statt derselben wurden die Gluk'schen
Opern : „Alceste“, „Iphigenie“ und „Orpheus“ italienisch
aufgeführt ?). Im Winter kam der Kaiser jede Woche ein-
oder zweimal in die Gesellschaft der Frauen, im Sommer
war er augenleidend und wohnte in Laxenburg. Zuweilen
fuhr er in die Stadt zur Gräfin Kaunitz, welche dann Rosen-
berg und die Clary citirte, oder sie speisten in Laxenburg zu-
sammen. Im October 1782 kamen die „Russen“ nach Voll-
endung ihrer Reise wieder naß Wien. Der Kaiser gab
ihnen ein großes Fest in der Orangerie zu Schönbrunn, wo
die gane Wiener Aristokratie erschien. Die Großfürstin be-
suchte die fünf Damen nach der Reihe. Bei einem Diner
waren die Fürstin Eleonore, Franzin Liechtenstein, die Grä-
finnen Colloredo , Hatzfeld, Chanclos, Graf Rosenberg und
Lascy. Eines Tages (11. October) fuhr die Großfürstin
mit ihren russischen Hofdamen, mit ihrer Schwester Elisa-
beth, der Clary und Kaunitz nach Dornbach, um den Mar-
schall zu besuchen; sie besahen das Haus, die schönsten Punkte,
1) Wiener Zeitung v. 24. Nov. 1781.
2?) Jahn, Mozart. 1. 635.