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phinischen Reformen in den Niederlanden in Zug kamen, kein
Hokl aus ihrer Sympathie für die alte Verfassung des Landes.
Die zwei anderen Schwestern des Kaiser8, die Erzherzogin
Maria Anna und Elisabeth, lebten ferne vom Hofe, jene in
Klagenfurt, diese als Aebtissin zu Hall in Tirol. Am mei-
sten Licbe und Verehrung hat die junge Herzogin Elisabeth
von Würtemberg dem Kaiser entgegengetragen. Sie war die
Tochter des Herzogs Friedrich Eugen von Würtemberg-
Mömpelgard und die Schwester der Großfürstin Marie, der
Schwiegertochter der Kaiserin Katharina. Um dem russischen
Bündnisse Dauer und Festigkeit zu geben, hatte sie der Kaiser
im Winter 1781/82 während der Anwesenheit des Großfür-
sten Paul und seiner Frau mit dem Erzherzog Franz ver-
lobt. Die Prinzessin kam im October 1782 wieder nach
Wien und wohnte anfangs im unteren Belvedere, neben den
Salesianerinnen, welche ihren Unterricht und ihre Erziehung
vollenden sollten. Sie war damals noch ein Kind, 15 Zahre
alt, schüchtern und unbeholfen, blaß, mager und groß ge-
wachsen. Erst später, als ihre Formen voller wurden, wurde
fie schöner und i:r Bildniß in Laxenburg zeigt ein äußerst
anmuthiges, freundliches Gesicht mit leuchtenden blauen Augen
und lichtblonden, schönen Haaren. Der Kaiser kam bald zur
Erkenntniß, daß der politische Zwe der Verbindung verfehlt
sei, aber er ließ es der jungen Prinzessin niemals entgelten
und bewahrte ihr eine Zärtlichkeit und Sorgfalt, wie ein
Vater seiner Tochter *).
1) Joseph an Leopold, 16., 27, Aug. 1781, 13. Juni 1782,
Arneth a. a. O. 1. 39, 47, 125, Wepda, Briefe an Erzh. Franz von
seiner ersten Gemalin Elisabeth 1870. K. Akad. der Wissenschaften,
Archiv für österr. Geschichte, 44. B.
Wolf, Eleonore Liechtenstein.
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