Volltext: Fürstin Eleonore Liechtenstein

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in seine neue Stellung. Eleonore war mit dieser Trennung 
nicht zufrieden. „Man verliert die Gewohnheit miteinander 
zu sein“, schrieb sie ihrer Schwester, „und nichts hat mehr 
Gewalt über mich als die Gewohnheit; diese Trennung ist 
eine schlimme Sache, ih gewöhne mich dabei an eine gewisse 
Unabhängigkeit , während ich mit meinem ganzen Wesen für 
das Joch geschaffen bin *).“ Sie besuchte ihren Mann uoch 
im Sommer, ging dann nach Feldsberg, wo die Hochzeit der 
jungen Liechtenstein mit dem Prinzen von Hessen-Rothenburg 
gefeiert wurde und im September nach Meseritsch, im De- 
cember na< Wien. Eine Reihe wechselnder Bilder und 
Stimmungen zog damals durch ihre Seele und sie vermochte 
nicht froh zu werden. Zhr Zahresbekenntniß schloß sie mit 
den Worten: „Mein Gott, es ist so leicht, mich aus dem 
Leben zu retten, das ich führe; meiner Treue, Beständigkeit, 
Entsagung und Geduld stehen meine Trägheit, Unentschlossen- 
heit, meine Eitelkeit und Eigenliebe gegenüber, aber wie kann 
ich das alles überwinden? Niemals war es mir nothwen- 
diger an mein Seelenheil zu denken, und niemals ist es mir 
schwerer geworden. Nicht daß eine Leidenschaft meine Seele 
erfüllt, aber seit dem Tode der Paar und des Odonell ist 
mein Herz leer, wie ein weißes Blatt, ich fühle mich allein 
und traurig? " Im Sommer 1772 besuchte sie wieder ihren 
Gemal in Preßburg; dieser holte sie später in Wien ab und 
führte sue am 14. September in sein neuererbtes Schloß 
Krumau ein. Dieses Krumau gehörte früher den Lipa's, 
seit dem 17. Zahrhundert den Liechtenstein, liegt zwischen 
1) An Leopoldine, 31. Mai, 30. Juni 1772. 
2) Eleonore an Leopoldine, 22. Sept. 1771.
	        

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