Volltext: Das Fürstentum Liechtenstein und der gesamte Fürst Johann von und zu Liechtensteinsche Güterbesitz

Pd 
eine Viertelstunde von dem Dorfe Altlengbach entfernte, von 
den Türken im Jahre 1683 ganz zerstörte Feste Altlengbach. 
Die Erbauung derselben dürfte in die Periode der ersten Baben- 
berger, somit gegen Ende des 10. Jahrhunderts fallen. Da die 
Feste Altlengbach den Besitzern entweder zu wenig geräumig 
oder nicht stark genug befestigt erschien, erbauten sie sich im 
13. Jahrhundert das besser gelegene, geräumigere und stärker 
befestigte Schloß. Neulengbach, welches das stärkste in der 
ganzen Umgebung gewesen zu sein scheint, da mehrere Stifte, 
so namentlich Melk, Herzogenburg, ‚St. Pölten, Mauerbach etc. 
und auch andere Herrschaften durch Verträge sich das Recht 
erwarben, in Zeiten der Gefahr ihre Schätze dahin in Ver- 
wahrung zu geben, wofür sie ein bestimmtes jährliches Schutz- 
geld bezahlten. Nach dem Aussterben der Herren von Lengbach 
gegen Ende des 14. Jahrhunderts wurde die Herrschaft Neu- 
lengbach, vermutlich als heimgefallenes Lehen, landesfürstlich 
und verschiedenen Adelsgeschlechtern überlassen. Nach einer 
langen Reihe von Besitzern kam die Herrschaft um das Jahr 1691 
durch Kauf an die Familie Bartalotty v. Bartenfeld; im 
Jahre 1740 erwarb Fürst Lubomirsky die Herrschaft aus der 
Bartenfeldschen Konkursmasse und verkaufte sie im Jahre 1778 
an Baron Wetzler zu Plankenstern, welcher dieselbe an die Graf 
Friessche Familie verkaufte. Graf Moritz Fries verkaufte im 
Jahre 1823 die Herrschaft Neulengbach an den Fürsten Johann I. 
von und zu Liechtenstein, von welchem das Tertiogenitur- 
Fideikommißgut Neulengbach, bestehend aus den Herrschaften 
Neulengbach, Plankenberg und Totzenbach, im Jahre 1836 an 
seinen dritten Sohn Karl von und zu Liechtenstein über- 
ans welcher am 12. Oktober 1871 in Ischl starb, worauf dessen 
ohn Rudolf von und zu Liechtenstein den Besitz dieses 
Fideikommißgutes antrat. Am 1. Februar 1882 trat Fürst Rudolf 
von und zu Liechtenstein die Herrschaft Neulengbach seinem 
Neffen, dem Prinzen Karl von und zu Liechtenstein 
(Sohn des Fürsten Philipp von und zu Liechtenstein) ab. Prinz 
Karl starb am 24. Februar 1893, worauf die Herrschaft Neu- 
lengbach an den gegenwärtigen Besitzer, Seine Durchlaucht 
Fürsten Franz von und zu Liechtenstein, überging. 
Forst- ‚und :Gutsdirektion in Neulengbach, Post, Tele- 
graphen- und Eisenbahnstation daselbst: 
Forstdirektor und Gutsvorstand Eugen Beutl in Neu- 
lengbach. 
In)
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.