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XV.
Gut Lundenburg
in Mähren.
Politischer Bezirk Göding. Gerichtsbezirk: Lundenburg
und Göding.
Gesamtarea 7,176:96 Hektar.
Gesamte direkte Steuern und Fondszuschläge 95.162 K,
Gemeinde- und andere Umlagen 32.893 K.
Geschichte. Lundenburg war im XII. Jahrhundert der
Sitz eines eigenen Teilfürstentums, der sogenannten „Lunden-
burger Provinz“ (Provincia Brzedslaviensis), welche damals
Herzog Bietislav I. besaß (Boczek, Codex diplom. et epist.
Moraviae p. XV). Seit 1215 hielten diese Herrschaft ver-
schiedene. Besitzer, bis sie endlich im Jahre 1638 Jakob
Khüen v. Pallassy Graf v. Liechtenberg dem Fürsten
Karl Eusebius von und zu Liechtenstein um 250.000 fl. rh
verkaufte. (Brünner Landtafel B. XXXV., p. 12, 13.) Als nach
dem Tode des Fürsten Johann Karl Borromäus (1748)
das Majorat und die Regierung des Hauses an den damaligen
Besitzer Lundenburgs, den Fürsten Josef Wenzel, gedieh
und dieser die bisherige Allodialherrschaft Lundenburg seinem
Bruder, dem Fürsten Emanuel, abtreten sollte, so überließ
jener diesem dafür laut Vertrag vom 20. März 1751 die Herr-
schaft Mähr.-Kromau und vereinigte statt ihrer die Herrschaft
Lundenburg mit dem großen Majorate (Primogenitur), während
Kromau der Hauptsitz des jüngeren Fideikommisses wurde. —
Das Schloß in Lundenburg, nach Art einer Ritterburg
gebaut, stammt aus dem 17. Jahrhundert. Das Jagdschloß
Pohanska im gleichnamigen Reviere wurde vom Fürsten
Johann in den Jahren 1810 und. 1811 erbaut. Bei der Lands-
huter Marchüberfuhr ließ Seine Durchlaucht der gegenwärtig
regierende Fürst im. Jahre 1888, dann im Orte Landshut im
Jahre 1890 je ein Absteigquartier für die Jagdsaison erbauen
a) Landwirtschaft 2,511:s2 La (4,364:86 J.).
Meierhöfe : Lundenburg 78567 ha, Bilowitz 33419 ha,
Birnbaum 479-441 ha, Prechow mit Filialhof 49528 he,