Volltext: Die Berichte der Expertencommissionen über die Ursachen und den Betrag des durch die Überschwemmungen im Jahr 1868 in den Cantonen Uri, St. Gallen, Graubünden, Tessin und Wallis angerichteten Schadens

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vaß und haben sich direkt an die Sektion gewendet die Gemeinden 
Wergenstein, Reischen in Schams, Uebernolla bei Thusis, Grono, Lo- 
stallo, Roveredo im Thal von Misocco. 
Die 11. Sektion machte ohne Verzug der“ Regierung des h. Stan- 
des Graubünden Anzeige von. der Uebernahme ihrer Arbeit und e8 wur- 
den ihr vonder Regierung in ,den Kreisen Misocco und Calanca Herr 
Kreisförster Zarro von Soazza, in den Kreisen Rheinwald, Schams, 
Lugnez Herr Verhörrichter Capeder von Chur als Begleiter bezeichnet, 
welchen beiden Herren die Sektion für die freundliche Vermittlung bei 
der Bevölkerung des Ueberschwemmungsgebiete3 die wohlverdiente An- 
erfennung ausspricht. 
Die Sektion hatte beschlossen, mit der Aufnahme des Schadens 
in der schwer verunglückten Gemeinde Vals zu beginnen; inzwischen 
(den (. November) gestaltete sich aber die Witterung sehr ungünstig ; 
in den Bergen trat starker Schneefall ein, es sc<neite auch in Chur. 
Die Sektion änderte darauf ihren Entschluß und reiste nach deim Bern- 
hardin ab, um mit der Aufnahme der südlichen Thäler von Misocco 
und Calanca zu beginnen. Im Dorfe Splügen angekommen, wurde 
ihr mitgetheilt, daß der Postenlauf eingestellt und der Uebergang über 
den Bernhardin unmöglich sei. Auf Ansuchen beim h. Bundesrathe um 
Ertheilung von Verhaltungsregeln in den schneebedec>ten Bergthälern 
erfolgte vom Departement des Innern die Instruktion, es sei an Orten, 
wo eigene Schazung nicht mehr möglich, die Beurtheilung des Schadens 
auf Einvernahme der Beschädigten hin, auf Verifikation durch die Orts8- 
vorstände und nach Analogie bereits geschäßter Ueberschwemmungskreise 
vorzunehmen. Gestüßt auf diese nachträgliche Justruktion gründete denn 
die Sektion in einigen Gemeinden, wo hoher Schneefall den Augen- 
schein unmöglich machte und wo der Schaden überdies nicht sehr erheb- 
lich war, ihren Befund auf eine detaillirte Ginvernahme der Ortsvorstände 
und auf Analogie bereits geschätzter Gebietstheile ; in allen Fällen aber, 
wo die Verhältnisse eigene Wahrnehmung gestatteten, hielt sich die 
Sektion mit gewissenhafter Genauigkeit an die Vorschriften der vom h. 
Bundesrathe erlassenen gedruckten Jnstruktion. 
I. Kreis Misocco und Roveredo. 
Die Moesa durchfließt das Thal von Misocco in einer Länge von 
7 Stunden ; ihr Lauf ist nur wenig geregelt, zum Schuke der Dörfer 
sind einige, meistens nur ungenügende Dämme angelegt, sonst ergießt 
sich ihr Wasser in ungezwungener Regellosigkeit durch das Thal und bei 
Gabiolo, Lostallo, Grono gewinnt das Flußbett eine Breite bis 2000 
Fuß. Der Fluß führt nicht viel Geschiebe und seine Ueberschwemmungen 
sind darum nicht so verheerend als die der Wildbäche , welche aus den
	        

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