Technischer Bericht
des
Derrn Ingenieur W. Fraisse, Präsidenten der IL. Sektion der
eidgenössischen Schäßungskommission für die Wasserverheerungen
vom September 1868.
Die schre>liche Ueberschwemmung , von welcher ein beträchtlicher
Theil der Schweiz und insbesondere das schöne St. Gallische Rheinthal,
für dessen Schuß bereits schon bedeutende Summen veraus8gabt wurden,
heimgesucht worden ist, hat die Frage auftauchen lassen, ob es angemessen
sei , solche große Ausgaben zu machen , wenn man ungeachtet der aus-
geführten Werke no< solch" großem Unglü& ausgeseßt bliebe.
Dieser Zweifel hat sowohl bei den Behörden , als auch bei den
Beitragspflichtigen und der Bevölkerung seine Berechtigung ; es ist daher
am Rlaße , den Verlauf und die Folgen der lezten Uebers<hwemmung
des Rheins vom Gesicht8punkte der Haltbarkeit der bereits ausgeführten
und noch auszuführenden Schußbauten sorgfältig zu prüfen.
Dies zu versuchen ist der Zwek gegenwärtiger Berichterstattung.
Vor Allem muß ich darauf hinweisen, daß die Regenmenge, welche
sich über die den Gotthardt umgebenden Gebirgsstöe ergossen hat, eine
ganz außerordentliche gewesen ist. Ich will hier nicht Zahlen anführen,
wie mir solche von verschiedenen Seiten, jedo<ß ohne Garantie für ihre
Authentizität , mitgetheilt worden sind , sondern ich halte mich an die
mir vom Observatorium in Zürich durch die freundliche Vermittlung
des Herrn Professor Dufour zugekommenen offiziellen Angaben der
mit den diesfälligen Beobachtungen betrauten Personen.
Nehmen wir die Beobachtungen von sieben , oberhalb der Tardis-
brücfe im Flußgebiete des Nheins gelegenen meteorologischen Stationen,
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