Volltext: Die Berichte der Expertencommissionen über die Ursachen und den Betrag des durch die Überschwemmungen im Jahr 1868 in den Cantonen Uri, St. Gallen, Graubünden, Tessin und Wallis angerichteten Schadens

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wenigstens zwei Jahre so vollständig verheert wurde, daß weder Wege 
noch Abzugskanäle mehr sichtbar sind. 
In der Gemeinde Lalden entstanden in den alten Arbeiten auf 
dem rechten Ufer in unmittelbarer Nähe der neuen zwei kleine Ginbrüche 
von zusammen 210 Fuß, und zu unterst ein dritter ebenfall8 in alten 
Arbeiten von 400 Fuß. Der Schaden an neuen Wuhren ist unbedeu- 
tend und kann mit höchstens Fr. 300 wieder gut gemacht werden; er 
entstand dadur<, daß die Pflasterung der Böschung nicht fertig war. 
Außer dem Schaden an den Wuhren wurde auch die Brücke der Gemeinde 
stark beschädigt. 
Gemeinde Vispach. In der starken Curve zwischen der Lalden- 
brüce und den neuen Arbeiten wurden die ganz schwachen Dämme in 
einer Länge von 800 Fuß weggeschwemmt. Unterhalb der neuen Ar- 
beiten entstand ein oberflächlicher Einbruch von 200 Fuß. 
Diese vielen Breschen so nahe bei einander leisten den Beweis, 
daß das Wasser, sei es infolge seiner außerordentlichen Höhe, sei es 
durch die Auffüllung des zu breiten Flußbettes, die Wuhren zu gleicher 
Zeit überschritt ; da diese nur aus schwachen Dämmen bestanden, jo 
konnten sich die Breschen so sehr erweitern. 
Aus den Einbrüchen in der Gemeinde Gyholz wie auch aus den- 
jenigen untenher der Brücke von Lalden drang das Wasser bi8 in die 
Häuser von Vispach, nahm seinen Lauf in einiger Entfernung der Rhone 
und parallel mit ihr, um dann bei der obern Brücke von Baltschieder 
in dieselbe einzumünden. 
Wäre in Vispaß nicht das Unglü> vom 17, August vorgausge- 
gangen, '| würde dasjenige vom 3. Oktober weit verderblicher aufge- 
treten und so gravirend geworden sein, daß der tiefer gelegene Theil 
des Fle>ens nicht mebr bewohnbar gewesen wäre. Nicht die Felder, 
sondern der Flecken selbit wäre versumpft, indem sich hier der tiefste 
Punkt gebildet hätte, wo das angesammelte Wasser sien geblieben wäre. 
Dadurch nun, daß die Vispe einen -Conus bildete, wurde der tiefste 
Punft mit dem Thalgefälle der Rhone etwas weiter nach oben geschoben. 
Durch diese lezte Ueberschwemmung muß übrigens die Ortschaft zur 
Veberzeugung gelangt sein, daß fie die RNhoneeindämmung mit Aufbie- 
tung aller Kräfte betreiben muß, wenn sie nicht früher oder später das 
Rhonewasser wieder vor ihren Schwellen haben will. 
Von den neuen Arbeiten untenher der Brücke von -Lalden bis ober- 
halb der Rittikapelle muß ein Durchstich gemacht werden. (EE8 ist aus 
zwei Gründen nothwendig, daß ex während der nächsten Baucampagne 
ausgeführt werde: einmal weil man den armen Gemeinden nicht zu- 
muthen kann, daß sie behufs Schließung der vielen und langen Breschen 
kostspielige provisorische Arbeiten machen, wofür sie weder vom Kanton 
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