solchen Kanal8 mit den erforderlichen Dimensionen die nöthigen Auf-
nahmen gemacht.
Von der Drance an abwärt8 hat das Hochwasser vom 24, Juli
keinen Schaden angerichtet.
Aus obiger Darstellung ergibt sich, daß die Beschädigung an neuen
Arbeiten durch dieses erste außerordentliche Hochwasser ganz minim und
faum erwähnenswerth ist, und daß auch aus den Durchbrüchen in den
alten Arbeiten von Fully und Granges kein erheblicher Schaden er-
wäch3t, da dieselben ohnehin umgearbeitet werden mußten.
Uebers<hwemmung vom 17. August.
Da die öffentlichen Berichte über diese zweite Katastrophe große
Verheerungen, wenn auch mehr lokaler Natur konstatirten und die Kunde
sich verbreitete, daß der Verkehr mit Italien über den Simplon auf
längere Zeit unterbrochen sei, ertheilten Sie mir den speziellen Auftrag,
mich ungesäumt ins Wallis zu begeben, um den Kantonstechnikern und
der Bevölkerung mit Rath und That beizustehen , was um so nöthiger
schien, da gerade zu jener Zeit der Kantonsingenieur, Herr Veneß,
frank darnieder lag. I< beeilte mich daher um so mehr , . Jhrem ge-
ehrten Auftrage nachzukommen.
Die Hauptschuld an dieser Ueberschwemmung, welche die Bewohner
des Nhonethales und einiger Seitenthäler auf's Neue in Angst und
Schre>en versetzte , trägt die ViS8pe , welche, zu einer furchtbaren Höhe
angeschwollen, aus der bloß drohenden Haltung, die jie jeit dem 24. Juli
angenommen, heraustrat, ihre verheerenden Fluthen über Straßen und
Felder ergoß und den untern Theil des durch frühere Unglücksfälle,
vornehmlich durch das (Erdbeben von 1855 , zu trauriger Bekanntheit
gelangten Fle>ens Vispach zerstörte.
Die Vispe, welche eine3 der größten Nebenthäler der Rhone durch-
fließt und das Wasser von einer Fläche von 780,08 Quadratkilometer
oder beinahe 34 Quadratstunden sammelt , entspringt in zwei Haupt-
quellen. Die eine, aus dem Nikolaithal kommende entstürzt dem Nord-
und Westabhange der Monterosagruppe ; die andere , das Saasthal
vurchfließend , entströmt dem Monte Moxo und wird hauptjächlich ge-
nährt von dem östlichen Abhange der Mischabelhörner. Die erstere er-
reicht in 6?/2 , die letztere in 5/2 Stunden das Dorf Stalden, ws sie
sich vereinigen. Von da gelangt die Vispe nach einem: zweistündigen
Laufe in's Rhonethal und ergießt sich eine halbe Stunde unterhalb
ViSpach in den Hauptfluß. Im Saasthal liegt unmittelbar oberhalb
des Allalingletscher3, durch die obere Vis8p gebildet, in einer Höhe von
6500“ ein noch jet über 3000' langer See, welcher bei der Ueber-
s<wemmung vom 17. August eine nicht unwichtige Rolle spielte.
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