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halb Nos8 erstellten Stoßsporren gewesen, um den dort abgelagerten
Kies weiter nach unten fortzuschieben.
Da bei Granetsch (Granges) das Rhonebett noch nicht auf die
Normalbreite eingeengt ist, infolge dessen das von der Rhone mitge-
brachte Geschiebe hier abgelagert wurde, wodurch das Hochwasser an
dieser Stelle eine anormale Höhe erreichte, so war in den alten schwachen
Arbeiten unmittelbar unterhalb der Brücke dieser Ortschaft eine Bresche
von 130' Länge entstanden. Dieser Bresche hätte durch Einschränkung
des Flusses 'auf die normale Breite vorgebeugt werden können, da die-
jelbe weniger als eine gewaltsame Durchbrechung dex Wuhren , sondern
vielmehr als eine Ueberfluthung der zu niedrigen Borde angesehen
werden muß. Das durch diese Bresche sich ergießende Wasser über-
s<wemmte auch die auf dem linken Ufer liegenden Gelände von Gra-
nets< und Grone , wirkte aber insofern nur Gutes, als e8 das tiefer
liegende Land colmatirte.
Daß die Straße zwischen St. Leonhard und Sitten in der Nähe
einer unter derselben durchführenden Dohle auf einer 300“ langen
Strecke längs der Eisenbahn überschwemmt war , rührt daher, daß das
Hochwasser durch die nicht rechtzeitig geschlossene Wanne oder Dohle
hereindrang , was um so leichter geschehen konnte, da die Straße hier
tief liegt, ein Uebelstand, dem unbedingt durch Erhöhung derselben ab-
geholfen werden sollte , indem“ an dieser Stelle sich die Bergquellen
sammeln , deren Wasser , auch wenn die Wanne geschlossen ist, die
Straße überschwemmen kann.
Auf dem Territorium der Gemeinde Sitten haben die Arbeiten
durchweg güt gehalten. Einige Besorgniß hatten diejenigen unterhalb
der Stadt, in der sogenannten Blancherie, erregt, da dieselben erst vor
Kurzem ausgeführt waren ; allein auch diese leisteten dem andringenden
Hochwasser gehörig Widerstand und s<hükten vollfommen die schwache
Stelle dieser Gemeinde.
Was von den Arbeiten bei Sitten, läßt sich auch von denjenigen
von Aproz, Praz Pourris, Riddes und Leytron bis zur obern Grenze
der Gemeinde Saxon sagen. Sie haben ohne Ausnahme ihre Aufgabe
erfüllt und nicht den mindesten Schaden gelitten, obschon an der lekt-
genannten Stelle die Nhone am 24. Juli gedroht hatte , zwischen das
alte und neue Arrierebord einzudringen, indem die Verbindung zwischen
beiden angegriffen wurde.
Nicht weniger gut haben sich die rechtsseitigen Arbeiten in der
Gemeinde Fully, 7000 unterhalb der obersten Grenze bewährt. Bei
Hektometer 445, 1300 oberhalb der Brücke von Solverse und un-
mittelbar unterhalb derjelben bemerkte man im Damme kleine Senfungen
und an der Krone der Arriereborde eine Senkung nach hinten , was