Volltext: Die Berichte der Expertencommissionen über die Ursachen und den Betrag des durch die Überschwemmungen im Jahr 1868 in den Cantonen Uri, St. Gallen, Graubünden, Tessin und Wallis angerichteten Schadens

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Der Boden wurde in der Schäkung zu 60 Kreuzer a 2*/2. Cen- 
timen = Fr. 14/3 im Maximum und zu 35 Kreuzer = 871/2 Cen- 
timen im Minimum per 1 Wienerklafter taxirt, so daß also die schwei- 
zerische Jucharte im Maximum zu Fr. 1500 und im Minimum zu 
Fr. 875 berechnet wäre. Tausend Wienerklafter kommen einer schwei- 
zerischen Jucharte nahezu gleich. Der Boden war im Allgemeinen an 
Qualität gut, was schon aus dem Umstande hervorgeht, daß ein sehr 
großer Theil davon mit Mais angepflanzt war. . 
Von diesem überschwemmten Land ist "/3 Theil in die Kategorie 
des gänzlich zerstörten zu zählen, während der weitaus größte Theil 
davon in der Schäßungstabelle unter der Rubrik „entwerthet“ aufge- 
führt ist. Der Gesammtschaden des geschädigten Landes, mit Inbegriff 
des Schadens an Früchten, der übrigens im Vergleich zum erstern ganz 
minim und sehr mäßig. augeseßt-ist, beträgt über 59,000 Gulden öster- 
reichische Währung und vertheilt sich auf 176 Grundeigenthümer. 
Daß der Preis des Landes nicht zu hoch, sondern billig berechnet 
wurde, gott aus dem Umstande hervor, daß 6 vidimirte Handänderun- 
gen über Objekte im Gebiete des geschädigten Landes, und in unmittel- 
barer Nähe desselben , die seit 1864 stattfanden, zu 61/2, 64, 65, 
72, 97 und 100 Kreuzer per Klafter abgeschlossen wurden, somit das 
Minimum diejer Handänderungen noch über dem Maximum dex bei 
der Schadensschäßung angenommenen Preise sich stellt. 
Der Schaden der Gemeinde, welcher sich auf Wuhrungen, Kanäle, 
Dämme , Hinterdämme und Straßen erstreckt , ist bedeutend und über- 
steigt die Summe von. 26,000. Gulden. Daß dieser Schaden indessen 
ebenfalls mäßig berechnet ist , geht aus den von der Ort3vorsteher- 
schaft angenommenen Ginheitspreisen hervor : 
Für Räumung der Kanäle wurde 60 fr. per Schachtruthe, 
„ Erstellung von Dämmen wurde AAN 7 N 
„" „" „ Wuhen / „ FUE in 
„ Herbeischaffung von Steinen wurde fl. 4. 38 , » 
berechnet ; Preise, zu denen kein Accordant solche Arbeiten übernehmen 
würde. Der Gesammtschaden dieser Gemeinde beträgt somit Über 
86,000 Gulden österreichische Währung. 
Ze Gemeinde zählt 1045 Seelen und ist im Grundkadaster mit 
73,000 Gulden Grundsteuer belastet. Dieje Grundsteuer soll sich von 
1809 und 1814 datiren und auf ein Drittheil des damaligen Güter- 
werthes basirt sein. Seither hat keine Revision mehr stattgefunden. 
Der gegenwärtige Werth des Bodens ist jedenfalls der doppelte, resp. 
der sechsfache der Grundsteuer. Diese Grundsteuer bildet die Grund- 
lage der Besteuerung von Grund und Boden , eine Vermögens- 
steuer fennt -man hier nicht, dagegen ist die ganze Einwohnerschaft in
	        

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