zungen, immerhin ist das Loos der dortigen Bevölkerung ein hoffnungs-
([oses.
Auf einigen Strecken ist die Maggia tief in den Felsen einge-
schnitten, meistens aber nimmt sie jet fast die ganze Breite des Thal-
weges ein und verursacht durch ihre verderblichen Rinnsale hier Ablage-
rungen und dort Ausfolfungen. Im Allgemeinen hat sich das Fluß-
bett durch re leßte Katastrophe nicht wesentlich geändert und eine
Korrektion der Maggia wäre bei einem rationellen Systeme immerhin
noch eine lohnende Ausgabe.
Von den Seitenthälern ist namentlich das Val di Bavona und
Val di Campo zu erwähnen. Im erstern hat hauptsächich die Ge-
meinde Cavergna empfindlihen Schaden an Dämmen , Brücken und
Straßen erlitten. Auch dem Dörfchen Ritorto , 12/2 Stunden hinter
Bigna8co , wurde in dem ohnehin schon engen Thale viel fruchtbarer
Boden weggerissen ; auf der einen Seite ist dasselbe durch Bergstürze
bedroht , auf der andern durch den Fluß , welcher bereit3 im Niveau
der äußersten Häuser liegt und jekt hart an der Kirche vorbeifließt.
Sehr bedenklich sieht es im Campothal aus. Der Rovanafluß,
welcher unterhalb (* vis, beim T dxfchen ViSletto, in die Maggia ein-
mündet und hier fein Geschiebe ablagert , hat sich zwar durch das Val
di Campo hinauf jeit mehrern Jahren wenig verändert. Im untern
Theile läuft di? Rovana in ziemlich tief eingeschnittenem Felsenbett
und ist nicht bedrohlich ; die Abrutschungen in Line8co und Cerentino
rühren daher auch nicht von den Hochwassern der Novana her, sie sind
vielmehr eine Forge der anhaltenden , heftigen Regengüsse , welche in
die entwaldeten, von Wildbächen durchfurchten, steilen Berglehnen ein
drang.
* Das Nämliche gilt bezüglich der Beschädigungen in der Gemeinde
Bosco.
Finen entsetzlichen Anblif bietet das Dorf Campo. Dasselbe
liegt auf einer hochgelegenen , fruchtbaren Vergterrasje auf dem linfen
Ufer ver Rovana und scheint unrettbar verloren zu fein. Der Boden
ist übera " zerrissen und seit Jahren in beständigem Rutschen begriffen ;
bei 60 “ harten Wiesenland im Werthe von eirca Fr. 41,000 sind
in die T. on der Rovana, welche den Fuß der Schutthalde fortwährend
bespült unv unterwascht , hinuntergestürzt ; über 30 Gebäude (Häuser,
Scheunen und Ställe) wurden theils gänzlich zerstört, theils mehr oder
weniger beschädigt, ein Verlust von beiläufig Fr. 23,000. Die jc<hön-
sten Wiesen, Weiden und auch Häuser stehen am Rande des Abgrundes
und gegen die Bergseite hin scheint sich das ganze Plateau mit seinem
aus grobem Schvtt und Lehm bestehenden Untergrund vom Felsen ab-
lösen zu wollen. Da ist es gewiß die höchste Frage, ob es sich jetzt
Är