Volltext: Die Berichte der Expertencommissionen über die Ursachen und den Betrag des durch die Überschwemmungen im Jahr 1868 in den Cantonen Uri, St. Gallen, Graubünden, Tessin und Wallis angerichteten Schadens

zungen, immerhin ist das Loos der dortigen Bevölkerung ein hoffnungs- 
([oses. 
Auf einigen Strecken ist die Maggia tief in den Felsen einge- 
schnitten, meistens aber nimmt sie jet fast die ganze Breite des Thal- 
weges ein und verursacht durch ihre verderblichen Rinnsale hier Ablage- 
rungen und dort Ausfolfungen. Im Allgemeinen hat sich das Fluß- 
bett durch re leßte Katastrophe nicht wesentlich geändert und eine 
Korrektion der Maggia wäre bei einem rationellen Systeme immerhin 
noch eine lohnende Ausgabe. 
Von den Seitenthälern ist namentlich das Val di Bavona und 
Val di Campo zu erwähnen. Im erstern hat hauptsächich die Ge- 
meinde Cavergna empfindlihen Schaden an Dämmen , Brücken und 
Straßen erlitten. Auch dem Dörfchen Ritorto , 12/2 Stunden hinter 
Bigna8co , wurde in dem ohnehin schon engen Thale viel fruchtbarer 
Boden weggerissen ; auf der einen Seite ist dasselbe durch Bergstürze 
bedroht , auf der andern durch den Fluß , welcher bereit3 im Niveau 
der äußersten Häuser liegt und jekt hart an der Kirche vorbeifließt. 
Sehr bedenklich sieht es im Campothal aus. Der Rovanafluß, 
welcher unterhalb (* vis, beim T dxfchen ViSletto, in die Maggia ein- 
mündet und hier fein Geschiebe ablagert , hat sich zwar durch das Val 
di Campo hinauf jeit mehrern Jahren wenig verändert. Im untern 
Theile läuft di? Rovana in ziemlich tief eingeschnittenem Felsenbett 
und ist nicht bedrohlich ; die Abrutschungen in Line8co und Cerentino 
rühren daher auch nicht von den Hochwassern der Novana her, sie sind 
vielmehr eine Forge der anhaltenden , heftigen Regengüsse , welche in 
die entwaldeten, von Wildbächen durchfurchten, steilen Berglehnen ein 
drang. 
* Das Nämliche gilt bezüglich der Beschädigungen in der Gemeinde 
Bosco. 
Finen entsetzlichen Anblif bietet das Dorf Campo. Dasselbe 
liegt auf einer hochgelegenen , fruchtbaren Vergterrasje auf dem linfen 
Ufer ver Rovana und scheint unrettbar verloren zu fein. Der Boden 
ist übera " zerrissen und seit Jahren in beständigem Rutschen begriffen ; 
bei 60 “ harten Wiesenland im Werthe von eirca Fr. 41,000 sind 
in die T. on der Rovana, welche den Fuß der Schutthalde fortwährend 
bespült unv unterwascht , hinuntergestürzt ; über 30 Gebäude (Häuser, 
Scheunen und Ställe) wurden theils gänzlich zerstört, theils mehr oder 
weniger beschädigt, ein Verlust von beiläufig Fr. 23,000. Die jc<hön- 
sten Wiesen, Weiden und auch Häuser stehen am Rande des Abgrundes 
und gegen die Bergseite hin scheint sich das ganze Plateau mit seinem 
aus grobem Schvtt und Lehm bestehenden Untergrund vom Felsen ab- 
lösen zu wollen. Da ist es gewiß die höchste Frage, ob es sich jetzt 
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