Volltext: Die Berichte der Expertencommissionen über die Ursachen und den Betrag des durch die Überschwemmungen im Jahr 1868 in den Cantonen Uri, St. Gallen, Graubünden, Tessin und Wallis angerichteten Schadens

JA 
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zwischen den einzelnen Häusergruppen geschlagen worden. 
Die Woche vom 27. Sept. auf den 4. Okt. stürzten 
täglich Häuser und Ställe ein, deren Fundamente das 
Wasser vom 27. Sept. unterwühlt und beschädiget hatte. 
Unterm 29. Sept. trafen die ersten Berichte aus Peil 
und Zarvreila in Valsplaß ein ; dieselben konstatirten 
nicht minder große Verheerungen. In Peil ist die ganze 
Thalfläche verschüttet, der größte Theil der Grdfrumme 
vom Peilerbach weggespült worden. Leßteres geschah auch 
in Zarvreila durch den Glenner. Ebenso wurden da- 
selbst Häuser und Ställe weggerissen, Maiensäße gänzlich 
zerstört. Die Erdschlipfe in den Heubergen und Alpen 
sind am 27. Sept., jene an den Halden und in den 
fetten Gütern erst am 2. und 3. Okt. erfolgt. 
Die Thalsohle von Valsplaß (von Valls bis Campo) 
ist, soweit sie nicht Flußbett des Glenner geworden, 
größtentheils mit grobem Geschiebe überdeckt, welches 
stellenweise bis auf eine Tiefe von 6 Fuß liegt. Bei 
Campo führte das Wasser des Tomiltobels in der Nacht 
vom 27./28. Sept. eine Masse von Geschiebe mit, die 
anliegenden Güter verheerend. Die durch das Thal 
von Vals führende Straße wurde vom Glenner wegge- 
rissen und unter Campo bis nach St. Martin an vielen 
Stellen stark beschädigt. Sämmtliche Brücken und Stege, 
so viel deren die Thalschaft besaß, wurden von den 
Fluthen weggespült. 
Nahezu einen Monat hindurch war Vals auf der 
Thalseite von Lugnez abgeschnitten, kühne Fußgänger 
einzig konnten über den Valserpaß nach Hinterrhein oder 
auf steilen Fel8pfaden nach Lugnez gelangen. Am 30. 
Sept. unternahmen e8 Bürger von Vals, über den Piz 
Regina Chur zu erreichen, um daselbst über die Kata- 
strophe Bericht zu erstatten. Gleichen Tages waren zwei 
Bürger von Lugnez her über denselben Berg in Vals 
eingetroffen. 
Vals ist schon in frühern Jahren von mancher Ka- 
tastrophe betroffen worden. Im Jahre 1812 riß eine 
Lawine über 30 Ställe sammt Vieh und Heuvorrath, 
sowie mehrere Häuser weg. Im Jahr 1834 erlitt Vals 
eine große Ueberschwemmung durc< den Glenner, die aber 
weder an Ausdehnung noch an Schaden die Bedeutung 
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