Die Einwohnerzahl -der ganzen Gemeinde beträgt 921
Seelen und ihr Flächeninhalt 2,829.302 Quadratklafter.
Bendern.
Da wo am Rhein die Nendler Straße mit der Sc<haan-
Benderer Riedstraße sich vereinigt, erhebt sich malerisch auf
einem mit Reben und Obstgärten bekränzten Hügel die zur
Gemeinde Gamprin gehörige Ortschaft Bendern. Sie zählt
nur wenige Häuser, die von unten kaum gesehen werden, desto
besser aber die Kirche und der Pfarrhof. Den letzteren könnte
man aus der Entfernung auch für einen Edelsitz halten. Ehe-
mals soll Bendern auch größer und ein schönes Dorf ge-
wesen sein, wurde aber im Schwabenkriege von den Eidge-
nossen verbrannt, weil hier die schwäbischen Kriegsvölker, den
Schweizern zum Hohn, ein Kalb mit Namen „Amman Ruodi“
getauft haben. *)
*) Bendern leitet seinen Namen von dem dortigen alten sehr festen
Thurm Bendur oder Bendir ab, welcher ursprünglich nicht als Kirch-
thurin, sondern wahrscheinlich als Wartthurm oder zum Schuße für die
umliegenden Ortschaften aufgeführt war. Lange Zeit war auf ihm eine
Lärmkanone aufgepflanzt. Die Kirche, vom Grafen Humfried von Chur-
rhätien im 9. Jahrhundert gegründet , kam später durch Ritter Rüdiger
von Limpach anno 1292 mit Zehenten und vielen Gütern =- wovon noch
die St. Luilehen herrühren = durch Vergabung an das Prämonstraten-
ser-Stift Si. Luzi in Chur, bei welchem sie bis zu dessen Säcularisirung
im Jahre 1802 als Probstei verblieb. Während der Religionswirren
in den drei Bünden im 16. und 17. Jahrhundert war die Probstei lange
die Zufluchtsstätte für Abt und Convent.
Hieher waren auch bis in jüngster Zeit Ruggell und Schellenberg
eingepfarrt ; seit dem Jahre 1874 sind aber beide Gemeinden selbständige
Pfarreien. In Ruggell bestand schon seit dem Jahre 1856 eine Curatie.
Die -Pfarrei Bendern bejteht also nur noch aus der vyblitischen Gemeinde
Gamprin, welche nun auch seit dem Jahre 1874 das Recht zur Ernen-
nungdes Pfarrer3 besißt.
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