Volltext: Festrede gehalten in der Pfarrkirche zu Eschen bei Anlass der zweihundertjährigen Gedenk-Feier des Anschlusses der Herrschaft Schellenberg an das durchlauchtigste Fürstenhaus Liechtenstein

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Hingegen hat der in Vaduz gezogene Wein einen sehr 
guten Ruf und ist besonders in der Schweiz begehrt und 
gesucht.“, 
Über der Ortschaft Vaduz auf einem schroff abfallenden 
Felsen steht das uralte, schon ziemlich zerfallene, jedoch noch 
immer bewohnte Schloß Vaduz, von wel<em aus man eine 
äußer* lohnende Aussic<t genießt. Jm Sclosse befinden 
sich die Kellereien und Ausschanfslokalitäten für die fürstl. 
Weine.**) 
* Im vorigen Jahrhundert wurde der amtliche Versuch gemacht, 
Markt und Sc<loß Vaduz in „Liechtenstein“ umzutaufen ; der Name 
wurde aber dem Volke nie mundgerec<ht und konnte sich nicht einbürgern; 
jedoch findet man ihn häufig no< in geographischen Handbüchern und 
Karten. 
In den Jahren 1846 und 1855 hatte Vaduz zwei bedeutende 
Rheineinbrüce. - 
**) Andere Sehenswürdigkeiten finden sich darin keine vor, außer 
der wahr <heinlih von dem Grafen Rudolf von Sulz erbauten S<loß- 
fapelle mit einem interessanten altertümlichen Hochaltar und no< einigen 
alten Gemälden. Die Zeit der Entstehung des Schlosses und durc<h wen 
es eigentlich erbaut wurde, weiß man nicht bestimmt. Der älteste vier- 
ekige gewaltige Turm, Heidenturm genannt, wird von vielen für rö- 
mischen Ursprungs gehalten. Andere, wie P. Kaiser, glauben, daß er 
viel jüngeren Datums und erst im achten oder neunten Jahrhundert- 
vielleiht durc< die Stammherren der Grafen von Montfort und Werdenberg 
erbaut worden ye1. Richtig ist, daß die Montforte und Werdenberger wenig- 
stens das Übrige Schloß gebaut haben. Jahrhunderte lang war es im 
Besitze dieser Dynastie. Im 15. Jahrhundert gehörte es den Freiherrn von 
Brandis, wurde am 12. Februar 1499 von den Bündnern und Eidge- 
nossen geplündert und verbrannt, und in den Jahren 1523-1526 von 
dem nachmaligen Besiger Grafen Rudolf von Sulz, ungefähr in seiner 
jezigen Gestalt wieder aufgebaut. Dieser war auc< der Erbauer der 
beiden das Schloß flankierenden runden Türme, Rondellen genannt. 
Im 17. Jahrhundert war es im Besige der Grafen von Hohenems und 
fam endlich 1712 mit der Herrschaft Vaduz an das liechtensteinische
	        

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