Von Bischof Siegfried v. Gelnhausen bis Heinrich VI. v. Höwen. 507
Der Friede wurde am 22. September 1499 zu Basel geschlossen.
Die Eidgenossen erlangten durch denselben wenigstens tatsächlich die
Unabhängigkeit vom deutschen Reiche. Troß den kriegerischen Er-
folgen der Bündner waren die FriedensSbedingungen für sie weniger
günstig. Die acht Gerichte (Prätigau, Davo3, Belfort, Churwalden,
Schanfigg) sollten dem Kaiser als Derzog von Oesterreich wieder
huldigen, alle Streitpunkte betreffend das Unterengadin, Münstertal
und die GotteShausleute im Vintschgau blieben unerledigt.
Das FriedenSverhältnis wurde jedoch befestigt durch die „Erb-
einigung“, welche die drei Bünde und Oesterreich im Jahre 1500
sc<lossen. Durch diesen Vertrag gelobten
beide Teile, gegenseitig gute Nachbarschaft
zu halten und nicht zu dulden, daß durch
da3 eigene Gebiet hindurch, dasjenige des
anderen Teiles angegriffen oder geschädigt
werde. Für gegenseitige Ansprachen wurde
ein schiedsgerichtlicher Austrag vorgesehen.
„D, Gegenseitiger Verkehr ohne Erhöhung der
Siegel Zölle wurde zugesichert. |
bes Beneditt Fontaun. Bischof Veinrich juchte nun wieder in
den Besit de3 Bistums zu gelangen. An-
sangs Januar 1500 befand er sich in Rüti (Zürich), wohl im dor-
tigen Prämonstratenserkloster. Auf sein Ansuchen schi>t ihm der
Domdekan am 2. Januar einen ihm gehörigen Kelch, Meßgewand,
Kleider usw. ?) Ein Tag des Gotte3hau38bundes in Chur am 5. Jan.
befaßte fich auch mit dem Ansinnen des Bischofs, „wieder in den
Stift zu kommen“. ?) Am 13. Januar ersucht ihn das Domkapitel,
dem Vogt und Ammann in Lungnez, Grub und Flims, den Blut-
bann zu verleihen, da in der Grub ein Totschlag vorgekommmen sei.*)
Der Bischof zügerte, diesem Ansuchen zu entsrrechen, weShalb das
Domkapitel am 12. Februar dasselbe wiederholt. *) Am 22. Januar
ersuchte das Domkapitel den Rat in Zürich um Verwendung bei den
Bünden, damit der Bischof wieder eingesezt werde. *?) Am 3. März
1500 war Bischof Heinrich wieder in Chur. Im Verein mit dem
Domkapitel schrieb er einen Gotte8haustag auf den 15. März aus.
») Jecklin, Kanzleiakten, S. 114.
51.0.6100
1 c S. 116.
9 1c S 1925.
s) Jecklin, Material., 1, 283.