Von Bischof Siegfried v. Gelnhausen bis Heinrich Vl v. Höwen. 385
Mit Einwilligung des Bischofs Friedrich wurden für die Stadt
Chur vom Rat und den Bürgern neue Ordnungen aufgestellt. *) Das
Domkapitel hatte bei Papst Gregor XU. geklagt, daß das Hochstift
von verschiedenen Seiten in seinen Rechten und Besizungen geschä-
digt worden sei. Nun befiehlt der Papst am 7. August 1374 den
Pröpsten von Zürich, Basel und Konstanz, diese Usurpatoren, wenn nÖtig
mit Verhängung der kirchlichen Zensuren zur Restitution anzuhalten. ?)
Kirchliche Amts3-
handlungen sind von
Bischof Friedrich fol-
gende befannt :
Am 18. Oktober
1370 war er zu Meran
und verlieh daselbst
verschiedene Ablässe
undzwarunteranderm
140 Tage, denjenigen
welche das hl. Sakra-
ment zu den Kranken
begleiten. Die Kirche
St. Johann Baptist
in Laas trennte ex von
Schlanders, erhob sie
= ES EIE zur Pfarrkirche und
iegel des Bischofs Friedrich Il. übergab fie dem Orden
der Deutschherren. ?) Am 24. Januar 1376 inkorporierte er dem Kloster
Pfäfers die Pfarrkirche Mels mit den Filialen Wang und Vilters. Ertat
dies, wie er selbst sagt, in Rücksicht darauf, daß das Kloster in reich-
lichem Maße Gastfreundschaft übt und gezwungen ist, mehrere Ge-
bäude aufzuführen. *) Den Dominikanern von Chur bestätigte Bischof
Friedrich am 30 April 1370 alle ihre Privilegien. 2)
Ende Februar 1376 befand sich Bischof Friedrich in Basel, als
ein Auflauf des Volkes gegen den Herzog Leopold von Oesterreich
stattfand („Böse Fastnacht“). Drei österreichische Edelleute und einige
Knechte wurden getötet, mehrere Grafen gefangen genommen. Bischof
1!) Mohr, 1U1, S. 208.
2) Mohr, III, S. 277.
3) Ladurner, I, S. 516.
? LDUrner [. c. S. 528. Wegelin, Reg. v. Pfäfers N. 262.
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