Volltext: Geschichte des Bistums Chur

Von Bischof Konrad 1. bis Berthold I1. 
Was die Geschichte des Domkapitel 8 im 12. und 13. Jahr- 
hundert betrifft, so hatten nun die meisten Kanoniker ihre eigene 
Pfründe. Außer der Präbende wurden auch noch die distributiones 
quotidianzx gegeben, d. h. es erhielten die lim Chore anwesenden 
täglich gewisse Viktualien oder einen Betrag an Geld. 
Nach Einführung der Universitäten hörte das gemeinsame Leben 
der Canonici juniores (Domicelli) ebenfalls auf, die Domschulen 
verloren ihre biSherige Bedeutung und sanken nun zu Lateinschulen 
erab, 
? Manchmal gab es Domherren, die nicht Residenz hielten und 
daher an der Domkirche keine 
Dienste leisteten, aber doch 
die Einfünfte beziehen woll- 
ten. Um Abhilfe zu schaffen, 
erließ das Kapitel von Chur 
mit Einwilligung des Bischofs 
die Verordnung, daß nur 
jolche Domherren, welche re- 
sidiexen und persönlich beim 
Gotte3dienste mithelfen, die 
Erträgnisse der Präbenden 
beziehen sollen. Papst Gre- 
gor X. bestätigte diese Be- 
stimmung am 25. Februar 
1272.10 
Im Jahre 1273 ersuchte 
das Domkapitel den Bi- 
Aeltestes Siegel des Domkapitcel8. schof Konrad, den Dekan 
Eberhard, den Kustos Jakob und zwei andere Kanoniker, Statuten 
zu entwerfen. Die Genannten unterzogen sich dieser Aufgabe und 
sezten am 17. Mai gleichen Jahres die Statuten fest. ?)) Durch 
dieselben wurde bestimmt: 
ES sollen täglich zwei Brote und "zwei Becher Wein an jeden 
anwesenden Domherrn ausgeteilt werden, die eine Hälfte auf Mittag, 
die andere auf den Abend. Für diese Verteilung sollen die Präben- 
den der Abwesenden verwendet werden und ebenso die Einkünfte einer 
Präbende, welche im zweiten Jahre erledigt ist. Wer im Chor zur 
!) Mohr 1, S. 390. 
>?) Mohr 1, S. 400 ff. 
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