Volltext: Geschichte des Bistums Chur

Von Bischof Konrad 1. bis Berthold 11. 245 
Heinrich v. Belmont gewährten auf Bitten des Bischofs Heinrich 
den Leuten aus dem Innthal, welche sich in das bischöfliche Gebiet 
begeben, für die Hin- und Rückreise freies Geleite (29. Jan. 1272).*) 
Um sich gegen die raublustigen Adeligen sicher zu stellen, war 
der Bischof genötigt, die befestigten Orte zu vermehren. DeShalb 
faufte er von seinem Vetter, dem Grafen Peter v. Mijox, am 15. 
Juli 1258 die Feste Aspermont mit dem Hofe Molinera bei 
Trimmis 2?) und am 8 Februar gleichen Jahres von Baral v. Wan- 
gen die Burg Reams im Oberhalbstein mit Gütern und Eigenleuten, 
samt den Kirchensäßen zu Reams3 und Tinzen. *?) Ferner erbaute er 
die Burgen Fürstenau*) im Domleschg und Herrenberg bei Se- 
velen, vollendete auch die Burg Fridau bei Zizers8. 
Durch das Aussterben der Hohenstaufen war das Lehen der 
Schirmwvogtei des Hochstiftes heimgefallen. Unter den damaligen 
Verhältnissen wäre es nicht ratsam gewesen, einen neuen Schirmvogt 
zu wählen, derselbe hätte wahrscheiniich die Advokatie zu Gewalttä- 
tigfeiten gegen das BiStum mißbraucht. Jedenfalls gewährte dem 
Bischof die eigene Macht, die er beträchtlich vermehrt hatte, und die 
Verbindung mit seinem Bruder Dugo einen bessern Schuß als irgend 
ein Kastvogt. Darum sah er vavon ab, dieses Lehen wieder zu 
verleihen. Dagegen übergab er der Gräfin Adelheid von Tirol 
am 11. Sept. 1258 auf Schloß St. Zeno bei Meran alle Lehen, die 
Graf Albert, ihr Vater, vom Hochstifte hatte. *) Mit Heinrich v. 
Wildenberg schloß er am 7. Juli 1262 einen Tauschvertrag in 
Bezug auf gewisse Einkünfte. *) 
Bischof Heinrich ermüdete nicht, allerseits für die Aufrechter- 
haltung des Friedens zu sorgen. Adel und Volk im Mailändischen 
lagen einander in den Haaren. Bereits 1264 ließen sich auch die 
Bergeller verleiten, an jenen fremden Händeln teilzunehmen. 
Unter ihren Feldhauptleuten Pappo von Castelmur und Bertram 
!') Original im Statth. A. Znnsbruck. 
2) Mohr I1, S. 22. Es3 handelt sich hiex um Neu-Aspermont bei 
Trimmis. Alt-Aspermont bei Jenins war im Besitze der Herren v. Asper- 
mont. Zecklin, Burgen u. Schlösser. 11. Heft S. 54 u. 111. Heft S. 113. 
*) Mohr [l, S. 350. 
+) Am 20. Mai 1257 weilte der Bischof auf Fürstenau. Zürch. Urkb. 
IV, S. 98. 
5) Mohr 1, S. 358. 
6) 1-(..S. 372. 
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