Volltext: Geschichte des Bistums Chur

Von Bijchof Konrad [!. bis Berthold 11. 223 
von Tirol schloß Bischof Berthold einen Vergleich. Der Graf hatte 
auf Grund und Boden des Hochstiftes die Burg Montani im Vintsch- 
gau erbaut, sowie das Spital und die Kirche St. Medardus, deren 
Kollatur dem Bischofe zustand, den HoSpitalitern (Johannitern) über- 
geben. Dagegen reklamierte der Bischof, während der Graf die Feste 
Steinsberg al3 sein Eigentum ansprach. Zur Beilegung der Anstände 
wurde eine Zusammenkunft veranstaltet, zu welcher man auch die 
Vasallen und Ministerialen berief. Auf derselben kam folgender 
Vergleich zu stande: Der Graf anerkennt die Ansprüche des Bischofs 
auf die Burgen Montani und Steinsberg, erhält aber erstere Feste 
und 10 Mark Einkünfte als Lehen und soll Vasall der Kirche von 
Chur bleiben. Das Spital St. Medardus überläßt der Bischof den 
Hospitalbrüdern und verspricht, diese mit Privilegien auszustatten, 
behält sich aber die bischöflichen Rechte vor. Der Vertrag, welchen 
Bischof Rudolf mit dem Grafen geschlossen, bleibt in Kraft und Die 
Frage, ob der Graf den Blutbann über die GotteShausleute ausüben 
dürfe, soll vom Könige entschieden werden. *) 
Am 16. Januar 1231 entschied Bischof Berthold eine Streit- 
frage zwischen dem Klöster St. Luzi und Albero v. Tinzen, wegen 
einer Familie zu Maladers. Die Verjährung sprach zu Gunsten des 
erstern. ?) Am 21. August gleichen Jahres vereinbarte der Bischof 
mit dem Kloster Churwalden einen Gütertausch und bestätigte um 
die gleiche Zeit eine dem nämlichen Stifte von Marquard v. Malix 
gemachte Schenfung. *) 
Bischof Berthold nimmt im Jahre 1230 das von dem Priester 
Johannes de Grava errichtete Hospiz in St. Maria im Münster- 
tale in seinen Schuß und empfiehlt dasselbe den Gläubigen der 
Diözese für Beiträge. Im Jahre 1223 weiht er die neuerbaute Ka- 
pelle dieser Anstalt. *) 
Welche Stellung Bischof Berthold in den langwierigen Kämpfen 
Papst Gregor IX. und Kaiser Friedrich U. eingenommen, ist nicht 
sicher bekannt, doch deutet mehreres darauf hin, daß er päpstlich ge- 
sinnt gewesen. So schenkt er dem Domstifte die vom Papste gegen- 
über dem Gesezbuche Friedrichs herausgegebenen „Decretales“. Wir 
treffen ihn auf dem Reichstage zu Ravenna, im November 1231, 
welcher vom Kaiser im Einverständnisse mit dem Papste einberufen 
1) Mohr, 1, S. 308ff. 
1. ce. S. 315. 
3) [. &- S. 318 u. 320. 
1) Anz. f. Schw. Gesch. 1904. No. 1.
	        

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