Volltext: Geschichte des Bistums Chur

Die ersten Anfänge des Christentums. 
Die ersten Anfänge des Christentums. 
Jesus Christus wollte, daß die von ihm gestiftete Kirche gleich 
von Anfang an nicht als bloß für eine Nation geltende Heilsanjtalt 
erscheine und handle. „Er war gefommen ein Feuer anzuzünden, 
und was wollte er ander3, als daß es brenne.“ „Gehet hin in alle 
Welt uud predigt das Evangelium allen Geschöpfen“, hatte er zu 
seinen Jüngern gesprochen. Die neue Religion sollte überall den 
göttlichen Funfen erregen, damit eine Flamme sich erhebe, welche die 
Welt reinigt und einigt. Zu diesem höheren Gedanken wurden die 
Apostel, vorab Petrus und Paulus, erzogen. Gewiß versäumten sie 
feine Gelegenheit, um den Befehl des Meisters fast wörtlich zu voll- 
ziehen. Sie suchten deShalb für ihre Tätigkeit besonders solche Orte 
auf, wo die Verkehr5wege und Verkehrsmittelpunkte die weitgehend- 
sten Verbindungen gestatteten. Das Ländergebiet des Abendlandes 
verdankt die Segnungen des Christentums besonders dem hl. Petrus, 
der Rom, dieses Zentrum des damaligen Weltreiches, zum Zentrum 
der Kirche machte. 
Für die AuSbreitung des Evangeliums war die römische Welt- 
herrschaft von großem Vorteile. Der durch dieselbe bewirkte leichte 
und rege Verkehr ermöglichte die verschiedensten Gelegenheiten, das 
Licht des <ristlichen Glaubens in allen Provinzen leuchten zu lassen. 
Nachdem die Apostel und ihre Schüler an zahlreichen Orten <rist- 
liche Gemeinden gegründet hatten, trugen teils Missionäre von Beruf, 
teils <ristliche Soldaten und Kaufleute den Samen des Christen- 
tums8 in alle Länder des Reiches. Die römischen Soldaten waren 
infolge ihres Berufes, der sie von einem Ende des gewaltigen Staates 
bis zum andern führte, zur Verbreitung der neuen Glaubenslehre 
sehr geeignet. So lange ihnen Herz und Zunge durch die BVer- 
folgungserlasse heidnischer Kaiser nicht gebunden waren, wirkten si: 
nebst den eigentlichen Glaubenspredigern in den ersten Jahrhun- 
derten am meisten für die Verbreitung des Evangeliums. Sie be- 
lehrten und befehrten sich nicht nur untereinander selbst, sondern auch 
andere, mit denen sie ihr unstätes Leben in Berührung brachte, be- 
sonders die Eingebornen in ihren jeweiligen Standquartieren. Im 
römischen Militär befanden sich schon frühe sehr viele Christen, war 
ja der erste Bekehrte heidnischer Abkunft ein Soldat, der Dauptmann 
Cornelius. Wie sv manches, das dem römischen und orientalischen 
Wesen angehörte, durch das Heer und seine Dislokationen in alle 
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