Volltext: Geschichte des Bistums Chur

Von Bischof Konrad [. bis Berthold Il. , 
mit dem Grafen von Tirol auch die Burg Tarasp, das Gericht Nauders 
und die Burg Churburg. 
: Die von Matsch wären die berufenste Familie gewesen, im 
Vintsc<gau eine Landesherrschaft zu gründen, allein leidenschaftliches 
Wesen, Habgier, Streitsucht und Verwandtenmord hinderten ein ge- 
deihliches Emporfommen derselben. Was denen von Matsch nicht 
gelang, brachten ihre Rivalen die Grafen von Tirol und von Görz- 
Tirol zu stande. Erstere hatten ihre Stammburg auf dem Terri- 
torium des BistumSs erbaut, allein allmählich erwarben sie sich immer 
mehr Rechte, gaben dem Lande den Namen und stiegen zum Fürsten- 
tum empor. 
Die Talschaft Misox gehörte seit 1026 dem Bischofe von 
Como, Lehenträger der Grafschaft daselbst wurden die Herren del 
Sacco vder von Sax-Misox, welche im 13. Jahrhundert volle Lan- 
deSherrschaft erwarben. Ein Zweig dieser Familie waren die Sax- 
Hohensachs im St. Gallischen Rheintal. 
2. Bischöfe. 
44. Konrad I. von Biberegg. 
Dieser wurde bald nach dem Hinscheide des Bischofs Widv 
zu dessen Nachfolger gewählt. Das Grafengeschlecht, dem er ange- 
hörte, hatte seine Stammburg unweit Ulm in Schwaben. Der 
Bruder Konrads, Graf Berthold von Biberegg war mit Demutha 
von Hohenzollern vermählt. Konrad selbst war Domherr von Augs3- 
burg, Chur und Konstanz.) 
Wenige Tage nach seiner Wahl zum Bischofe kamen die irdi- 
schen Überreste seines Vorgängers Wido in Chur an und wur- 
den daselbst mit großer Feierlichkeit bestattet. Bischof Konrad be- 
schenkte den Abt und die Mönche, welche die Leiche begleitet hatten, 
reichlich. Für das Kloster gab er einen silbernen Kelch, dem Abte 
eine purpurne Kappa (Chorkleid), den einzelnen Mönchen andere 
Geschenke. Der Kaplan des Abtes, welcher später dessen Nachfolger 
wurde, erhielt ein seidenes Tuch zu einem Chorkleide und eine 
Mark Silber. Leztere wurde später für die Einfassung einer kost- 
baren Reliquie (Arm des hl. Apostels Philipp) in PeterShausen ver- 
wendet.?) Bereits im März 1123 treffen wir den Bischof Konrad 
in der Umgebung des Kaisers Heinrih V. Er wird nämlich in 
einer Urkunde dieses Herrschers als Zeuge erwähnt. Vielleicht war 
') Eichhorn, p. 74. 
?) Cagus mon. Petrihus. M. G. Script. XX, p. 663. 
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