Von Bischof Hartb ert bis Bischof Wido. *69
In einem Briefe vom 27. März 1113 lobt der Papst die Liebe
und Verehrung, welche Wido gegenüber ihm und der römischen Kirche
an den Tag legt, und ermahnt zur Beharrlichfeit. Mehr könne er
jeht nicht schreiben, da die Feinde der Kirche diese in geistlichen und
weltlichen Dingen beherrschen und verderben wollen. Dies werde
jedoch nicht gelingen, weil die Kirche auf dem festen Fundamente
Christi aufgebaut sei. Im gleichen Jahre folgten noch zwei andere
Briese des Papstes, die jedoch von geringerer Bedeutung sind.
Am 30. Sept. 1113 weihte Bischof Widoauf Wunsch Bertholds Ul.
von Zähringen die Kirche des Klosters St. Peter im Schwarzwalde. *)
Bei dieser Feier waren der erwählte, aber nicht bestätigte Ulrich von
Konstanz, die Aebte von St. Peter, Hirschau, St. Blasien, Schaff-
hausen, St. Georgen, Rheinau und Augsburg, sowie Berthold von
Zähringen, jein Bruder Konrad und viele Edle, .darunter Adalbert
von Gammertingen, gegenwärtig. Es muß ein überaus glänzendes
Fest gewesen sein. Von diesem Zeitpunkte an nahm Widvo wieder-
holt Funktionen in der Diözese Konstanz vor und im Auftrage
des Papstes befaßte er sich mit verschiedenen wichtigen Angelegen-
heiten dieses noch immer nicht rechtmäßig besezten Sprengels.
Im Januar 1114 schreibt Pasc<halis 11. an Wido, der Abt von
AlpirSbach sei vielen Belästigungen ausgesebt und habe sich daher
an den hl. Stuhl gewendet. Der Papst ersucht nun Wido, er möge
dem Abte Trost bringen und Kraft apostolischen Auftrages ihn und
den Konvent gegen die Verfolger nach Möglichkeit in Schuß nehmen.
Bald darauf (15. März 1114) gab der Papst unserem Bischofe
einen weitern Auftrag. Der Ueberbringer des bezüglichen Schrei-
bens war ein Abt aus der Diözese Konstanz, den Wido selbst einge-
jeht und geweiht hatte, der aber aus dem Kloster vertrieben worden
war. Unjer Bischof wird nun angewiesen, eine Versammlung der
Aebte der Dibzese Konstanz zu berufen und den fraglichen Abt feierlich
wieder in seine Rechte einzusezen. Sollten sich die Brüder des
Klosters nicht fügen wollen, sv ist Wido beauftragt, sie aus päpstlicher
Autorität zur Anerkennung des Abtes zu zwingen.
Am 10. Juni 1114 erhielten Wido und das Domkapitel von
Konstanz den Auftrag, einen Streit zwischen zwei Priestern jener
Diözese wegen eines Benefiziums zu entscheiden oder die beiden
Gegner nach Rom zu weisen.
?) Bischof Wido erscheint als Mitstifter dieses Kloster8. M, 6. Soript.
XII p. 737.
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