Volltext: Geschichte des Bistums Chur

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Von Bischof Hartbert bis Bischof Wido. 
er nicht, er wird umsomehr in seiner Diözese tätig gewejen sein. 
Allein gerade über diese Tätigkeit haben wir leider, wie bei sv vielen 
andern Bischöfen des frühern Mittelalter5, keine Nachrichten. 
Im Spätherbste 1013 zog König Heinrich über die Alpen, 
ob über den Septimer oder Brenner, ist unbestimmt. *) Weihnachten 
feierte er in Pavia und kam im Januar 1014 nach Ravenna. Unter 
jeiner Begletiung befand sich unser Bischof Ulrich. In Ravenna 
wurde eine Synode gehalten, an der sich nicht nur Prälaten aus 
der Umgebung des Königs, jondern auch viele benachbarte Bischöfe 
beteiligten. Der hl. Odilo von Clugny nahm auf derselben eine ein- 
flußreiche Stellung ein. Cs wurde unter anderem bestimmt, daß 
jeder Abt und jeder Bischof ein Verzeichnis der verloren gegangenen 
Güter seiner Kirche einreichen sollte, mit der Angabe auf welche Art 
sie entfremdet und in wessen Hand sie gekommen seien. *) 
Nach beendigter Versammlung zvg man nach Rom. Daselbst 
wurde Heinrich von Papst Benedikt VIII. am 15. Februar zum 
Kaiser gekrönt, nachdem er vorher gelobt hatte, der Kirche ein treuer 
Beschüßer zu sein. Es folgte nun 'eine große Synode vor Papst 
und Kaiser, und auf der Rückreise wurde eine weitere Kirchenver- 
jammlung zu Verona gehalten. 3) 
Sechs Jahre später treffen wir Bischof Ulrich wieder an der 
Seite des Papstes und Kaiser3. Benedikt VI. zog im Jahre 1020 
über die Alpen nach Deutschland, teils um den Beistand de3 Kai- 
jers gegen die Griechen Unteritaliens zu erlangen, teils um den Dom 
von Bamberg, Heinrichs Il. Lieblingsstistung, in eigener Person ein- 
zuweihen. Es war seit dem Besuche Stephans 1. bei Pippin ein nie 
dagewesenes Schauspiel, den hl. Vater im vollen Glanze seiner Würde 
sich an das Hoflager des Kaijers begeben und jo die beiden Ober- 
häupter der Christenheit auf deutschem Boden vereinigt zu sehen. 
Am Gründonnerstag, den 14. April, traf der Papst in Bamberg ein 
und wurde daselbst vom Kaiser, von den Fürsten und Bischöfen aufs 
glänzendste empfangen. Die folgenden Osterfeiertage bildeten den 
Anlaß zu großartigen Feierlichkeiten, den Glanzpunkt aber bildete der 
24. April, an welchem Benedikt VIII. den Dom in feierlichster Weise 
einweihte. Die Konsefkrationzurkunde unterzeichnete neben vielen 
andern Bischöfen auch Ulrich von Chur. Am gleichen Tage soll 
1) Jahrb. für schweiz. Gesch. Bd. 1V, S. 224. 
2) Hirsch, S. 417 ff, Hefele IV, S. 638. 
3) Hirsch, l. c. Il, S. 426 u. 432.
	        

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