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Festung Raab, als den wichtigsten Waffenplatz geseßt ,
und zum Generalfeldzeugmeister ernannt. Darauf wurde
er Feldmarschall , vermehrte seine angestammten Güter
durc<; die Erbschaft seiner Gemahlin Katharina, der
jüngeren Erbtochter des vorerwähnten leßten Herrn Johann
von Bo skowiß und Czernahora, und später durch
die ihm für seine Ansprüche zugetheilte , dem landesherr-
lichen Fiscus zugefallenen Herrschaft Stainiß , dann durch
Ankauf anderer Güter ; er starb am 23, April 1643 kin-
derlos, und seine nachgelassenen Besißungen gelangten
größtentheils an den Regierer des Hauses, den einzigen
Sohn Karl Eusebius, seines ältern Bruders Karl.
= Maximilian Fürst von Liechtenstein war auch der
Gründer der Familiengruft zu Wranau , womit eine inter-
essante Sage verbunden ist. +
Wranau, zwischen Brünn und Rait, nächst Blans-
xo gelegen, mit seiner segenspendenden Kirche auf einem
mit Wald beseßten Berge, gehört zu den ältesten Besikßun-
gen der Liehtensteine, und alldort stand ein gar nied-
lihes Sclößlein , welches vor 400 Jahren von Wil-
helm von Liechtenstein bewohnt wurde. Auch dieser ,
ein Sohn Christophs, war ein tüchtiger Held, doch
Alter und Gebrechen übermannten ihn, und er verlor das
Augenlicht. Dadurch schlich sich Gram und Unmuth in sein
sonst so fröhliches Gemüth , die gewöhnlichen Gäste nachbar»
licher Nitter fanden sih nur mehr selten ein, und so war
Wilhelm blos in Gesellschaft auf den alten frommen
Bruder Joachim beschränkt, der zwar ein Priester war ,