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der Liehtensteine als einer der hellstrahlendsten Ster-
ne des Ritterthums, Als der dritte Heereszug wider die
heidnis<en Preußen dur; Herzog Albrecht Ill, mit
dem Zopfe geführt wurde, = davon Peter Suchem-
wirths Lieder sprechen, war es Christoph von Liech-
tenstein, der dazu 16,000 Goldgulden und Waffen gab,
eine für die damaligen Zeiten ungeheure Summe.
Es läßt dieß auf den enormen Reichthum, auf die
Macht und das Ansehen der Liechtensteine einen
staunenden Schluß ziehen. Er selbst, ein Schre>en der
Feinde , führte das österreichische Banner , und mit seinem
blikenden Schlachtschwerte brac< er sich und den Seinigen
blutige Bahn. Undank ist gewöhnlich der Lohn großer,
edler Herzen und Thaten. Im Bewußtsein seines Gefühls
auf das höchste aufgeregt, verließ er sein Vaterland , klei-
dete sich als ein gewöhnlicher unansehnliher Edelknecht ,
nahm wenige aber verläßliche Getreue zu sich , als wären
sie herrnlose Reisige , die mit ihm nach Glü> und Beute
auszögen , kam nach Paris und in die Picardie zu Frank-
reichs König, Karl V. und zu seinem Connetable , dem
ersten Ritter seiner Zeit, Bertrand von Gueslin;
der so eben einen sieghaften Zug nah Castilien unternommen,
und wider Peter den Grausamen, Heinrichen von
Trastamara auf den Thron geseßt hatte. Sogleich fand
er eine willkommene Aufnahme , und da während des Hel-
den Bertrand glülihen Vertheidigungskriegs wider
Eduard Ill. dieses gemeinen Reisigen große Kühnheit
und Kriegserfahrenheit bei allen Schritten auffallend