Volltext: Darstellung der souverainen Fürsten von und zu Liechtenstein

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Wiener Frieden am 3,“ Oktober 1735 diesen Krieg. = 
Freudig übernahm Joseph Wenzel Fürst Lie<hten- 
stein nun die seines Geistes und seiner Vaterlandsliebe 
würdige Thätigkeit einer außerordentlihen Sendung nach 
Berlin, um den rauhen, alten König Friedrich Wilhelm 
bei seinen guten Gesinnungen gegen Oesterreich zu erhalten, 
und den hart unterdrü>ten, unternehmenden Kronprinzen 
zu gewinnen. 
Nach der Wiederherstellung der freundschäftlichen Ver- 
hältnisse zwischen den Kabineten von Wien und Versailles 
durch den Wiener Frieden ging Liechtenstein als Botschafter 
nach Paris, wo er am 2. Dezember 1737 mit ungeheurer, 
wahrhaft orientalischer Pracht seinen Einzug hielt, der zum 
Sprichwort wurde. Der Kaiser schmü>te ihn mit dem 
goldenen Vließe. Auf der Rüreise über Brüssel nach Wien 
traf ihn die traurige Nachricht von dem Tode Karls Vl. 
(20. Dezember 1740), der den Mannsstamm der Habs- 
burger beschließend , seine weiten Reiche seiner unsterbli- 
<en Tochter "' Maria Theresia hinterließ, mit dem 
größten Rechte , aber geringer Macht sie zu behaupten. 
König Friedrich Il. gab die Losung zum österreichi- 
schen Erbfolgekriege. Die Nothwendigkeit, die verhältniß- 
mäßig überspannten Erfordernisse seines kleinen Staates 
durch Vergrößerung dauerhaft vertheilen und die bevorste- 
hende Erschöpfung abwenden zu können , war ihm ein weit 
entscheidenderer Grund, sein Wort als Garant der pragma- 
tischen Sanktion durch Bekriegung Maria Theresiens 
zu brechen, als alle die gelehrten Vorwände, die der
	        

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