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der Gegend des Schlosses Weissenberg im Traunviertel. Wir
ziehen die Erklärung von Kautz vor, welcher den fraglichen
Bach in der Gegend der Schalaburg aufsucht. *) Der Bach ist
heute vertrocknet, aber seine coupirte Umgebung mochte bei
den Einfällen der Ungarn bald die Anlegung einer wehrhaften
Burg, die imposante Schalaburg, räthlich gemacht haben.
Die Dörfer Gross- und Klein -Schalach, eine Meile südöstlich
von der Abbtei Melk, erheben sich unter ihrem Schirm.
Als geborne Hallgrafen übten die Grafen von Schala auch
zu Reichenhall durch eigene Dienstmannen, die Scharsach ge-
nannt, ihre Rechte aus.
Die Brüder Sieghart III. und Heinrich II. von Schala,
welche um 1200 ohne eheleibliche Nachkommen abgingen *),
hatten zur Abbtei Rein in der Steiermark dortige Liegenschaf-
ten vergeben; anderes Erbgut ging an die Grafen von Mörn
vom benachbarten Zweige zu Beilstein und an die Playen über.
Schala fiel aber dem Hause Babenberg heim und in der Schala-
burg, deren obere Abtheilung jetzt eine grossartige Ruine bil-
det, erzählt man noch von den Tempelherren, die auch
da einige Zeit gehaust haben sollen. ?)
1) Pragmat. Geschichte des Markgrafthums Oesterreich II. 165.
ef. Keiblinger in Hormayrs Taschenbuch 1829, 189. St.
2?) S. Filz 1. c. 135 u. fl.
3) Vergl. Ignaz Keiblinger „Schallaburg.’” Hormayrs Taschenb. 1829. 5. 180.