Volltext: Urkunden der vier vorarlbergischen Herrschaften und der Grafen von Montfort

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Scharsach hiez”, ') So heisst es auch bei Rauch ?): Die ander 
Tochter (gab Markgraf Leupolt) dem Grafen Sighart, der 
Scharsach hiess. 
$. 1%. In den Urkunden des Klosters Högelwerd -erschei- 
nen um die Mitte des 138, Jahrhunderts unter den adelichen 
Zeugen der Gegend die Scharsach, Sie sind Insassen 
zu Reichenhall. Auch Filz in seiner Geschichte von Michael- 
beuern weiset die Brüder Friedrich und Dietmar Schar- 
sach als playnische Ministerialen nach”) im Jahre 1248. 
$. 15. Ueber den Ursprung der Namen Sarhilo und Schar- 
sach*), die zu einander verwandt: sein möchten, finden wir keine 
Aufklärung und bemerken vor der Hand Folgendes : Wäre Sar- 
hilo von irgend einem Abzeichen geschöpft, so möchte an das 
wälsche Sarchio — Karst, Hacke, Hippe; Sarchiello, kleine 
Hippe, oder an Sark, in Hochschottland ein Hemd oder an das 
slavische szarsza, Scharsche, grauen Wollenzeug gedacht 
werden. 
$. 14. Wollte Sarhilo von einer Ortschaft abgeleitet wer- 
den, was uns mehr zusagt, so erinnern wir an das Dorf Sar- 
hing im Landgerichte Stadtamhof, wo sich etwa schon früher 
ein playnischer Dynast gesetzt hätte; denn eben von Regens- 
burg abwärts links der Donau war ein Zweig dieses Ge- 
schlechtes schon‘ früh gegen den Urwald der Ostmark vorge- 
drungen, daher dort die Plagae (Schläge) und Plagienses. 
Wir erinnern ferner an die playnischen Ortschaften Sarhlingin 
und Saerlinge in Oesterreich (S. 9 und 10), an Sarlingshach 
(Sarleinsbach) unweit Peilstein links der Donau (im Mühl- 
viertel), an Sarbling ‘u. s. w. 
$. 15. Persönliche Eigennamen gingen aber auch oft auf 
Ortschaften über, und so könnten vom ersten Sarahilo Sarching 
und Särling stammen, 
1) De Migrat. gent. 371. 402. 
‘“\ Septt. rer. Austr. I. 247. — Die ganze Nachricht beruht auf dieser 
Quelle, aus welcher Arenpeck und Lazius geschöpft haben, wie schon 
ihre Worte verrathen. Die Quelle selbst aber ist sagenhaft und nicht 
ohne die grösste Behutsamkeit zu benützen. Vergl. Filz, Geschichte von 
Michaelbeuern. 158. St. 
778, 
scarsahs — novacula, rasorium, Scheermesser, Graff, Sprachschatz VI. 
90. St. 
10 *
	        

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