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Hermann Scholliner, einer der zuverlässigsten Genealogen, vin-
dieirt *‘) diese beiden Udalschalke für die Dynastie von Sempt-
Ebersberg, unter Berufung auf Aventin und Hund, und mit
statthaften Nachweisen, und führt auch zwei Willibirg in
diesem Geschlechte, aber beide in ganz anderen Stellungen auf.
Jener Graf und Obervogt Udalschalk von Freising, auch an der
Mosach, Ilm und Paar begütert, eben dort, wo ein halbes
Jahrhundert später die unstreitig sempt-ebersbergischen Abbteien
Kühbach und Geisenfeld gestiftet wurden, welchen die sempt-
ebersbergischen Töchter und Enkelinnen aus Kärnthen als die
ersten Abbtissinnen vorstanden, erscheint uns selbst als ein
Dynast von Sempt-Ebersberg. Dagegen glauben wir in den Ur-
kunden der freisingischen Bischöfe Gottschalk (994—1006) und
Egilbert (1006 — 1039) neben obigem Grafen Udalschalk zwei
andere Udalschalke , Vater und Sohn, auch Vögte aber nicht
in jener hohen Stellung, erkennen und sie als nahe Ver-
wandte des Bischofs Gottschalk (von Hagenau) vermuthen zu
dürfen. Die Zugabe Schaukegls bezüglich auf den Schirmvogt
und Grafen Konrad von Beilstein ermangelt zur Zeit noch einer
nähern Begründung und scheint mitunter auf der Voraussetzung
zu beruhen, dass Helisea aus playen-beilsteinischem Geblüte ent-
sprossen , oder einer ihrer beiden Männer ein Beilstein gewesen.
Noch anderer Udalschalke aus ‚derselben Zeit mag hier
gedacht werden.
Abbt Titus von St. Peter in Salzburg (988 — 1005) den
Gaugrafen Sighart (von Playen-Beilstein) als Vogt zur Seite
erwirbt tauschweise von Udalschalk dem Advocaten des Kaisers
(advocato Imperatoris Heinrici) und seinen Brüdern Wichart etc.
Liegenschaften zu Hampersbach- bei Tiefstatt, links der Isen
um Dornberg ete.*) Dieser Udalschalk gehört wahrscheinlich
den Dynasten von Leonberg und Dornberg an, die auch in die
Steyermark hinübergezogen. Unter Erzbischof Balduin von
Salzburg erscheint um 1040 einer ihrer Nachkommen (?), auch
Udalschalk genannt. *)
1) Neue hist. Abhandlungen der bayer. Akademie der Wissenschaften IV. —
„Ueber die Stifter von Geisenfeld.””
2) Juvavia 11. 293.
3) Le. 248 u. 249.