und der angrenzenden Gebiete, besonders in der ältesten und älteren Zeit,
„Petrum ( Episcopum Sedunensem) cum Friderico Curiensi in Rhetia Episcopo (oedus pepigisse anno
D. 1282, in Vallesianorum annalibus seribitur. Circa haec tempora Vallesiani aliqyuot, a Vatiensibus
dominis in Rhetiam evocati, regionem Davosianam, quae tum adhuc inculta et aylceatris erat-
evcolere et inhabitare coeperunt. Crediderim hos 4 Raronmiis Baronibus illue missos , petenti Joann
Donato (!) Vatiensi domino; hi postea anno 1289 ab eodem Vatiensi, et praeterea Hugone
Werdenbergensi Comite, qui ipse quoque nonnihil juris illie habebat, possessiomem perpetuam
illius loci fidueiario jure acceperunt , ed conditione ut quotannis domino fundi 24 pondo argenti, yuae
28 aureis Rhenensibus aestimantur , persolverent.”
Wenn die ersten Ansiedler auch nicht durch Johann und Donat von Vatz, sondern zur Zeit ihres
Vaters, Grossvaters oder vielleicht gar ihres Urgrossvaters (vgl. S. 141), nach Davös gekommen sind,
so erhielten sie doch nach Simmler im J. 1289, von dem Herrn (richtiger den Herren) von Vatz und von
Hugo, Grafen von Werdenberg, ihren Erblehenbrief. Sie hiessen aber noch nirgends urkundlich Walliser
oder Walser, wie auch 24 Jahre später, im J. 1313, die ersten Anbauer des Laternser Thales im
obern Vorarlberg , die Gebrüder Schmid und Flurel, nicht Walser heissen und ihre Nachkommen doch
den Walsern beigezählt werden (S. 132). Der gemeine Mann, der mit diesen Einwanderern in Verkehr
kam , mochte sie nach ihrer Heimat benennen und so fand diese Benennung in Graubünden und Vorarlberg
überall Eingang und Geltung. Von diesen Davosern und von Maienfeld her drang das deutsche Element
ins Prätigau ein '). Schon Stumpf, in seiner Schweizer Chronik, Zürich 1586, S. DLXXXVIIL, sagt von
den Prätigauern: „Sy sind Teutscher spraach , lassend kein Welsch hören bey den Teütschen, wiewol sy
vnder einander gern Churwelsch redend. — Ist vor zeyten mit sampt Davoss durch die alten
Landsherren von Vatz beherrschet.”” Dasselbe bezeuget auch Simmler in der angeführten Stelle: Quare
Davosiani, qui prineipem locum in tertio Rhetorum foedere tenent, Vallesianorum coloni sunt,
alque quum finitimi omnes patrum memorid Rhetice loquuti sint, soli Davosiani Germanicda
lingud usi sunt , qud ab illis accept multi Rhucantiorum seu Prettigoviorum nune uluntur, qui Valle-
sianorum dialectum magnä ex parte servant, et crassius plerasque voces exprimunt , ideo a Curiensibus
et altis vieinis , qui paulo elegantius loqwuntur , lin gua eorum Vallesiana nominatur” ?).
XX. ;
Theilung der von Vatzischen Erbschaft um 1335. — Kaiser Sigmund’s Kanzler, Caspar von Schliek, erhält 1437
auf kurze Zeit die gräflich v, Toggenburgischen Reichslehen in Bünden. Theilung dieser grossen Erbschaft, 1437,
Die Grafen v. Montfort-Tettnang in Bünden,
Die Berglandschaft Davös wie auch der grössere Theil des Prätigaues gehörte zu Anfang
des XIV. Jahrhunderts zu den vielen Besitzungen des gewaltigen Donat Freiherrn von Vatz. Er, der
zwischen den Jahren 1330 und 1335 gestorben, hinterliess die beiden Erbtöchter Kunigunde und
Ursula, jene mit Friedrich IV. Grafen von Toggenburg, diese mit Rudolf Grafen von Werden-
berg-Sargans vermählt. Diese theilten das grosse Erbe. Rudolf erhielt die Herrschaft Obervatz , Orten-
stein mit Alt- und Neusins, Heinzenberg, Thusis, die deutsche Colonie auf Tschapina, Schams, die Veste
Bärenburg , Rheinwald, Savien. Leuenberg bei Schleuis und die Reichsgrafschaft Laax, darunter vieles als
bischöfliches und einen Theil als Reichslehen ; Friedrich, die Herrschaft Maienfeld und Marschlins , Davos,
vom Prätigau was Vatzisch?) gewesen, Schanfik , Churwalden mit der Veste Strassberg.
') Dass zu Ende des XV. Jahrhunderts zum Kloster im innern Prätigau noch gemischte Bevölkerung war, ergibt sich aus einer Entscheidung,
welche die Räthe des Erzherzogs Sigmund von Tirol, zwischen den dortigen Deutschen und Wälschen des Ammann-Amtes hal:
im J. 1489, fällten.
£ine Probe der heutigen Mundart in Davos, wollen wir dieser Abhandlung anreihen.
Der vordere Theil des Prätigaues, Frakstein, Solavers (wo Graf Friedrich VI. geboren war) , Castels, Seewis nebst
Gütern und Leuten bis an den Dalvazza-Bach, der wahrscheinlich durch eine Vatzische Heirat an die von Aspermont gekomm-“