Volltext: Beiträge zu einer kritischen Geschichte Vorarlbergs und der angrenzenden Gebiete besonders in der ältesten und älteren Zeit

und der angrenzenden Gebiete, besonders in der ältesten und älteren Zeit. 
gemaine waide vnd.aichelen niessen mit andern Jantlüten vnz an die Arke in der Frueze, vnd sont (sollen) 
vns die vorgenanden lüte oder ir erben, die dann vf dem selben güte siezent geben ze rehtem cinse 
Järlich an Sant martinftage sehs phunt costenezer phenninge vnd fwelhes iares si den einf ver- 
fiezent, daf si in niht gebent von dem selben sant martinf tage vnz ze den nehesten wihennehten so dar 
nach coment. so sont si den eins dar nach zwivalt geben. vnd sont vnf der selben phenninge drü phunt 
phenninge werden, vnd der abtissen von Schennif ain phunt phenninge, vnd Cünraden von Büch vnd 
sinen gemaindern zwai phunt, alles vf daf felbe zil. Wir haben ouch verlihen den vorgenanden lüten die 
Alpe ze cam phal mit dem vorgeschriben in vnd ir erben, vnd fölen sie da aon geben ierlich ouch vf 
Sant martinf tage ain phunt ain schilline costenzer phenninge. der hörent siben schillinge in den hof 
ze curte mal, die andern vierzehen schillinge font vns werden. Vnd wölten die vorgenanden lüte oder 
ir erben die danne sint, daf selbe güt dur ir notdurft fürbaf verkoufen dur ir notdurft (sie, wiederholt) def 
font si vollen gewalt han ze tünde. fwenne si went (wollen) oder fwem si went. also doch daf vnser 
voller einf niht abegange allü iar alf hie vor geschriben ist. Vnd fwer dü felben güter coufet von in der sol 
Vns vnd vnsern erben alf mengen schilline costenzer pfenninge geben, alf menie phunt costenzer er vm 
dü vorgenanden güter git. Wir vergeben ouch den vorgenanden lüten vnd ir erben Iuterlich durch got. 
Swaf si des vorgenanden gütes geniessent vber den eins, den si vnf gebent allü iar alf da vor geschriben 
ist. Vnd ist daf wir der selben lüte bedürfent in vrluge dur vnser not so sölent si vnd alle die vf den vorge- 
nanden sitzend, vns dienen inrenthalb des landes in vnser coste, mit schilten vnd mit speren vnd mit ir 
liben. Dirre (dieser) Dinge gezüge sint der alt amann ze Veltkirch. Hainrich der amann sin sun, Göswin 
der lantaman, vnd vl kim (?) vnd ander erber lüte genüge. Dis geschach ze Veltkirch, do man von 
Gottes geburte zalte drüzehenhundert iar, dar nach in dem drüzehenden jare, an dem einstage nach sant 
Vrbans tage. 
Auf Bitten und Begehren der ehrbaren Gabriel Walser und Hannsen Nesensun von ir selbs vnd 
anndrer Irer mitgewanndten Walser wegen vss Glaterns wurde — wahrscheinlich wegen der schweren 
Leserlichkeit des Originalbriefes — durch Ammann und Rath von Feldkirch auf Mittwochen nach dem Sonntage 
Laetare zu Mittfasten (d. i. am 15. März) 1480 eine Abschrift von demselben auf Pergament gemacht. Diese 
Abschrift ist in erneuerter Sprache. Original und Copie verwahrt die Kirchenlade zu Laterns. Jenes ist auf 
vergilbtem Pergament und schwer leserlich; mit zwei anhangenden Wachssiegeln der beiden Grafen. Von 
dem Sigille Rudo1f’s ist kaum die Hälfte noch vorhanden , das des Grafen Berthold ist unversehrt und 
führt die Montforter Kirchenfahne mit der Umschrift: + S.(igillum) B“TOLDL COMITIS. D. MOTEF ORTI. 
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XVIL 
Bendern und dessen zwei Bestätigungs-Urkunden von 1214 und 1221. 
Anderthalb Stunden von Feldkirch im Fürstenthume Liechtenstein liegt das Pfarrdorf Bendern 
(Benedurum). Die Kirche daselbst gehörte dem Frauenkloster Schännis, das Graf Hunfried von Chur- 
rhätien im J. 809 gestiftet hat (S. 63). Dieses besass nach der Urkunde ') K. Heinrich’s III. vom J. 1045 
auch in Vorarlberg theils eigene, theils Lehen- und Zinsgüter, nämlich zu Rankweil ‚ Gisingen , Fröwis 
(bei Klaus), Lustnau, Bludenz, Tosters nebst Estan?) und Bendern. Später kam die Kirche zu 
Bendern in den Besitz Rüdigers von Limpach, der einen einzigen Sohn hatte. Der Knabe trieb sich 
nach der Sage zur Erntezeit fröhlich unter den Schnittern herum und schlief endlich ermüdet unter den 
Garben ein. Die Schnitter häuften, wo der Knabe schlief. Garbe auf Garbe ohne ihn zu gewahren. Abends 
‘) Herrgott Cod. Probation. Nr. 177. — Im J. 1178 gehörten die Kirche zu Bendern und alle in der Urkunde von 1045 genannten 
Besitzungen in Vorarlberg nebst Götzis, Laterns, Schlins laut der Bestätigungs-Bulle des P. Alexanders Ill. noch nach Schännis. S. Eichhorn 
Cod. diplom. Probat. Nr. LVI, pag. 63. 
*) In dieser Bulle vom 24%. October 1178 heisst der Ort Eschans; jetzt Eschen, daher der Eschnerberg, woraus erhellet, dass hier 
niemals der Sitz der vindelicischen Estionen war. (Vgl. S. 58. Anmerk. 7.)
	        

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