Volltext: Vorarlberg und Liechtenstein

Lustenau und das übrige Rheintal, 
Zwischen den Felsenhügeln der beiden Burgen und den jäh 
ansteigenden Waldwänden der 1649 Meter aufragenden Hohen 
Kugel liegt das anmutsvolle Gelände der Emser Reute, die mit 
Dornbirn durch einen reizenden Spazierweg verbunden ist. Bei 
dem Weiler der Emser Reute sind wir aber: schon auf dem 
Wege in ein stimmungsreiches Alpenidyll, nach Dorf Ebnit. Es 
liegt drei Stunden von Ems in freundlich alpenhaftem, doch so 
abgelegenem Hochtal, dass die Bewohner jetzt noch für den Verkehr 
mit dem Rheintal auf die Säumerei, Reit- und Lastpferde ange- 
wiesen sind. Steil steigt der Weg, mit wundervollen Ausblicken 
auf die Schlösser von Ems, die Rhein- und Bodenseelandschaft, 
auf die zwischen der Hohen Kugel und dem Schönen Mann ein- 
gesenkte Fluregg, und von der Mörzelspitze, dem Hochälpele und 
Hohen Freschen überwacht gegen die frische Alpenlandschaft von 
Ebnit. Ebnit, 1095 Meter hoch, ist ein kleines, liebliches Dörfchen 
von zweihundert Einwohnern, und schon aus den Zeiten des 14. J ahr- 
hunderts ein im Volk hochangesehener Wallfahrtsort. Am Tage der 
hl. Maria Magdalena, so will die Überlieferung, komme die Gottes- 
mutter von Einsiedeln, den Berg in ein Strahlenlicht setzend, über 
die Hohe Kugel nach Ebnit gewandelt. Die Sage erzählt auch von 
einem Augustiner- und Paulinerkloster, das es vor Jahrhunderten 
in Ebnit gegeben habe, und das Volk zeigt die Mönchshöhle, in der 
die ersten frommen Brüder gehaust hätten. Im Hintergrund des 
Gotteshauses . befindet sich eine alte, kunstvolle Nachbildung des 
hl. Grabes, auf dem Hochaltar steht die Statue der hl. Maria Mag- 
dalena, in den Fenstern leuchten wappengeschmückte Glasgemälde, 
im Turm aber hängt jene alte Glocke, von der erzählt wird, die 
Bauern hätten sie in den Unruhen des Jahres 1525 in Hulzingen 
entführt, um daraus ein Geschütz zu giessen, sie seien aber dabei 
vom Grafen von Hohenems überrascht und auf seinen Befehl, fünfzig 
an der Zahl, an den Eichen längs der Leiblach aufgehängt worden. 
Glücklich, wer in dem weltfernen Alpental unter den schlichten, 
altväterisch gebliebenen Menschen weilen und Sommerfrische halten 
kann. Uns drängt die Wanderlust ins Rheintal zurück, durch 
Weiler und Dörfchen, die im Grünen stehen, wandern wir von 
Hohenems in das nur ein Stündchen entfernte Götzis. 
Der Markt Götzis ist wieder ein reizender Ort, doch nur halb 
so eross wie Hohenems, und auch im Bild von ihm sehr verschieden. 
{7
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.