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Der hintere Bregenzerwald.
Bezau, am Südfuss der
Bezegg, ist der Amtssitz des
Waldes, ein stattliches, lang-
gedehntes Dorf, das uns, wie
Egg, Schwarzenberg und An-
delsbuch, durch «uie Grösse,
Behäbigkeit und Sauberkeit der
Häuser überrascht, und seitdem
esEndpunkt der Wälderbahnist,
sich mit seiner Einwohnerschaft
von über tausend Seelen in hüb-
schem Aufschwung befindet.
Seine Gasthöfe sind schon län-
gere Jahre während des Som-
mers von Fremdenkolonien be-
lebt, in seiner Nähe liegt das
idyllische Bad Reuthe, eine
Eisenquelle, dabei ein Kirchlein
mit uralten Fresken.
Horn Merkwürdig, wie fast jedes
Dorf des Waldes in seiner Geschichte geistig bedeutsame Frauen
oder. Männer nennt. Andelsbuch besass in der ersten Hälfte des
19. Jahrhunderts in Joseph Alois Fink, der seines Berufes Buchbinder
war, einen originellen Autodidakten, der über einen genialen Blick für
mechanische Probleme verfügte; aus Bezau und Reuthe aber gingen
"Talente der bildenden Kunst hervor, im 18. Jahrhundert der Bild-
hauer und Porträtist Peter Kaufmann, ein Schüler Canovas, im 19.
die Bildhauerin Katharina Felder, eine Lieblingsschülerin Schwan-
thalers, die leider schon an der Schwelle ihrer Kunstbetätigung, erst
zweiunddreissig Jahre alt, 1848 starb.
In neuerer Zeit ist als Bildhauer namentlich Georg Feurstein,
geboren 1840 zu Reuthe, gestorben 1904 zu Bregenz, bekannt ge-
worden. Der Sprosse einer Klein-Bauernfamilie, fand er den Weg
auf die Akademie zu München, später nach Wien und Rom, wo er
von 1874 an seine bedeutendste schöpferische Tätigkeit entfaltete.
Seine besondere Kraft bewährte er in der bildnerischen Darstellung
schöner Kinder- und Frauengestalten. Manche dieser plastischen Werke
schmücken als Grabdenkmäler Friedhöfe seines Heimatlandes, z. B.